Radikales Cloud-Konzept

Googles Frontalangriff auf den Netbookmarkt

Uhr | Aktualisiert
von asc

Am Mittwoch stellte Google auf seiner Entwicklerkonferenz IO in San Francisco die "Chromebooks" vor. Ab 15. Juni sollen die ersten Netbooks mit dem Google-Betriebssystem auf den Markt kommen.

Mit den Chromebooks will Goggle anderen Grossunternehmen wie Apple und Microsoft Konkurrenz machen. "Windows sei kein schlechtes System", sagte Google-Mitbegründer Sergey Brin an der Konferenz. "Aber die Komplexität des Managements des Systems foltert die Anwender", schoss Brin gegen den Softwarekonzern.

Erste Geräte sollen ab 15. Juni im Handel erhältlich sein, neben den USA auch in sieben europäischen Ländern. Die Schweiz ist vorerst nicht dabei, dafür aber Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, die Niederlande, Italien und Spanien. Die ersten beiden Chrome-OS-Netbooks kommen von Acer und Samsung. Das Samsung-Gerät hat ein 12,1-Zoll-Display und soll über eine Akkuleistung von acht Stunden verfügen. Es kostet in der WLAN-Variante 430 Dollar, für die UMTS-Version werden 500 Dollar fällig. Das Acer-Netbook ist mit 11,6 Zoll Diagonale etwas kleiner und soll mit WLAN ab 350 Dollar kosten.

Chromebooks im Abo

Das Unternehmen will die Netbooks mit dem Cloud-Betriebssystem auch im Abonnement vertreiben. Unternehmen und Behörden sollen die "Chromebooks" zu Preisen ab 28 Dollar pro Monat und Gerät nutzen können, Schulen zahlen ab 20 Dollar – 480 US-Dollar bei einer Laufzeit von zwei Jahren. Für Privatkunden bleibt es beim klassischen Vertrieb über den Handel.

Google zielt mit seinem Chromebook-Konzept vor allem auf Geschäftskunden und Studenten. In vielen Unternehmen werde immer noch das zehn Jahre alte Microsoft-Betriebssystem Windows XP eingesetzt. 75 Prozent der XP-Anwender könnten allerdings sofort auf ein Chromebook umsteigen und ihre gängigen Anwendungen nutzen.

Das radikale Cloud-Konzept von Chrome OS hat allerdings auch seine Nachteile. Die Chromebooks haben nur einen kleinen SSD-Speicher für das Betriebssystem, die Nutzer-Daten liegen in der Cloud. Wer zum Beispiel seine Bildersammlung bearbeiten will, muss immer online gehen.