Hacker attackieren Datennetz von US-Rüstungskonzern
Sensible Computernetze vor Hackerangriffen zu schützen, erweist sich als schwierig. Sogar einer der grössten US-Rüstungskonzerne Lockheed Martin konnte einer Attacke auf sein Datennetz nicht standhalten.
Hacker haben einen Angriff auf den US-Rüstungskonzern Lockheed Martin gestartet. Der Konzern, der der grösste Vertragspartner des amerikanischen Militärs ist, sprach am Wochenende von einer "schwerwiegenden und hartnäckigen" Attacke auf sein Datennetz. Die vor einer Woche (21. Mai) gestartete Attacke, sei aber schnell entdeckt worden. Die Hacker hätten gemäss Angaben des RÜstungskonzerns keine Daten über Kunden, Programme oder Mitarbeiter erbeutet.
Für Lockheed Martin arbeiten insgesamt rund 126'000 Menschen. Der Konzern produziert für die USA modernste Waffensysteme, unter anderem Kampfflugzeuge, Spionagesatelliten und zum Teil hochgeheime Kriegsgeräte.
Dieser Cyberangriff auf den Rüstungskonzern beunruhigt die Experten - denn entgegen der Behauptungen von Lockheed Martin, könnte der Schaden grösser sein als vermutet. US-Medien berichten, der Angriff stehe vermutlich mit einem Hack bei der renommierten Sicherheitsfirma RSA im März in Verbindung. RSA beliefert viele Unternehmen mit dem Sicherheitssystem SecurID - darunter auch den US-Rüstungskonzern. Dieses besteht aus handlichen Displays (Tokens), die ständig wechselnde Zahlenkombinationen zeigen - nur wer diese und ein weiteres Passwort eingibt, bekommt Zugang zum internen Firmencomputernetz eines Unternehmens.
Russland und China unter Verdacht
Experten vermuten, dass das RSA-Sicherheitssystem mit dem Hackerangriff im März geknackt wurde. Es seien offenbar Basisdaten abgegriffen worden, die zum Erzeugen der Zahlenkombinationen benötigt werden, berichten US-Medien. "Ein Team arbeitet rund um die Uhr daran, unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen den Mitarbeitern wieder Zugang zu geben", teilte Lockheed mit. Nach dem Cyber-Alarm hat Lockheed den Zugang von aussen ins Computernetzwerk weitgehend gesperrt. Bevor das System wieder zugänglich gemacht werde, erhalten Zehntausende Mitarbeiter neue Tokens, erklärte der Konzern.
Was genau die Hacker bei dem Rüstungskonzern suchten sei unklar. Der Sicherheitsexperte James Lewis vom Center for Strategic and International Studies der New York Times vermutet, dass die Hacker für einen Staat agieren. Die US-Regierung vermutet China, Russland und andere Länder hinter vergangenen Hackerattacken zur Ausspähung militärischer oder industrieller Geheimnisse. Andererseits könnten es auch Kriminelle sein, die Kunden des Konzerns schaden wollen.
In den Datennetzen des Rüstungskonzerns befinden sich sensible Daten über neue Waffensysteme oder Technologien, die derzeit im Irak und Afghanistan eingesetzt werden. Der Hackerangriff ist bereits der zweite Vorfall bei Lockheed - vor rund zwei Jahren hatten Datendiebe bereits auf Computer des Konzerns zugegriffen, auf denen Informationen zum F-35-Kampfjet-Programm lagen.

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