"Ich möchte lernen, mich selbst nicht immer so ernst zu nehmen"
In "Beyond ICT" verraten Branchenkenner etwas aus ihrem Leben abseits von Technik und Unternehmensalltag. Heute stellt sich Roland Kühne, CIO bei Ringier, den persönlichen Fragen.

Herr Kühne, was war für Sie das schönste Erlebnis in Ihrer bisherigen Karriere?
Den Herstellungsprozess einer Tageszeitung live mitzuerleben – wie die erste Seite in der Redaktion aufgerissen und die letzte Seite um 23.30 Uhr in die Druckmaschine gehängt wird, bei voller Fahrt mit 30 m/s die Papierrollen gewechselt werden und am nächsten Morgen ab 5 Uhr morgens die Zeitung für zwei Franken am Kiosk gekauft werden kann, fasziniert mich bis heute ungemein.
Was würden Sie anders machen, wenn Sie Ihre Karriere nochmals starten könnten?
Ich hätte nach der Rekrutenschule professionellen Musikunterricht besucht. Nicht, um mich als Musiker zu etablieren, sondern um meine Fähigkeiten im dualen Denken zu fördern – analytisch wie auch emotional.
Was fasziniert Sie besonders an Ihrer Tätigkeit bei Ringier?
Mich fasziniert das Unternehmertum. Wir haben wenige Reglemente, ein Minimum an Strukturen und Regeln, leben eine flache Hierarchie und fahren ein enormes Tempo. Das schafft zwar Konflikt- sowie Chaos-Potenzial, aber auch viel, viel Handlungsspielraum, Kreativität und Identifikation – die Mitarbeiter quer durch das Unternehmen sind mit Herzblut dabei.
Was machen Sie, um Stress abzubauen?
Soziale Kontakte pflegen. Das ist für mich die effizienteste Art, auf andere Gedanken zu kommen. Abstrahieren und reflektieren helfen mir zudem, mein tägliches Wirken auf diesem Planeten zu relativeren. Handwerkliches Arbeiten und sportliche Aktivitäten sorgen für meinen körperlichen Ausgleich.
Worüber haben Sie kürzlich herzlich gelacht? Und worüber haben Sie sich geärgert?
Gelacht habe ich über unseren Kater, der vor meinem Notebook via Webcam mit sich selbst gepielt hat. Geärgert habe ich mich über die regulatorischen Grundlagen eines Schweizer Staatsbetriebs.
Gibt es einen Traum, den Sie sich noch erfüllen möchten?
Ja klar. Eines Tages verlade ich mein Auto in Basel in einen 20-Fuss-Container und nehme es in China wieder in Empfang. Was folgt, soll eine spannende und eindrückliche Heimfahrt in die Schweiz werden. Oder: Mit 55 werde ich Bus-, Tram- oder Privat-Chauffeur und gehe bis zu meinem 70. Lebensjahr einer Routine-Tätigkeit nach.
Ihr persönliches Ziel für 2012?
Lernen, mich nicht immer ganz so ernst zu nehmen.
Was wird sich bei Ringier in den nächsten fünf Jahren verändern?
Alles und nichts. Alles, weil der strukturelle Branchenwandel und das sich rollend veränderte Medien-Nutzungsverhalten unser Angebotsportfolio, unsere Prozesse, unsere Strukturen, unser Denken laufend fordern und nachhaltig verändern werden. Nichts, weil unsere Werte als traditionelles Schweizer Familienunternehmen unsere wichtigen Identifikationspole bleiben.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Inmitten von Medienkonvergenz, Technologie und Kunden als Unternehmer 2.0.

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