Microsoft befreit von Fussfesseln der US-Kartellbehörden
Der Softwarekonzern Microsoft steht seit dieser Woche nach fast zehn Jahren nicht mehr unter besonderer Aufsicht der US-Kartellbehörden. Die Überwachung lief aus, weil Microsoft die Computerindustrie nicht mehr so stark dominiere.
Die Kartellüberwachung des US-Technologiekonzerns Microsoft ist diese Woche ausgelaufen. Microsoft dominiere die Computerindustrie nicht mehr wie Ende der 90er Jahre, erklärte das Ministerium. Microsoft selbst zeigte sich "erfreut", dass die Angelegenheit "erfolgreich" beigelegt worden sei.
Besonders erfolgreich war die Kartellüberwachung allerdings nicht - zumindest wenn man nach den Zahlen geht. Als das US-Justizministerium im Jahre 2002 die Gefahr eines Microsoft-Monopols als besonders gross ansah, hatte Microsoft laut den Marktforschern von IDC einen Marktanteil von 93,9 Prozent - heute ist es ein Marktanteil von 91,1 Prozent. Damals wurde dem Konzern sogar mit einer Zerschlagung gedroht.
Nach Ansicht des Ministeriums haben sich die Massnahmen dennoch gelohnt - "Fast auf dem ganzen Software-Markt für Computer, von Webbrowsern über Medienspieler bis zu Instant-Messenger-Diensten, herrscht heute mehr Wettbewerb als zum Zeitpunkt der Einigung".
In einer im Mai 1998 eingereichten Klage hatten das Justizministerium und mehrere US-Bundesstaaten Microsoft vorgeworfen, mit dem Einbau immer neuer Zusatzprogramme in sein marktbeherrschendes Betriebssystem Windows die Konkurrenz auszubooten. Ein gütliche Einigung mit der Behörde sei schliesslich im November 2001 erfolgt. In dieser Vereinbarung hatte sich der Konzern dazu bereit erklärt, technische Informationen über sein Betriebsprogramm Windows offenzulegen und keine Verträge mehr mit Computerherstellern zu verabschieden, die andere Software-Anbieter ausschliessen.
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