Aufhebung des Verbots

Post und SBB erlauben Facebook

Uhr | Aktualisiert

Auch beim Bund können Angestellte seit letzten November auf Facebook surfen.

Immer mehr Unternehmen erlauben die Facebook-Nutzung während der Arbeitszeit.
Immer mehr Unternehmen erlauben die Facebook-Nutzung während der Arbeitszeit.

Angestellte von Post und SBB sollen bald auf Facebook zugreifen können, wenn sie an einem Computer arbeiten. Dies erklärten ein Post- und ein SBB-Sprecher gegenüber der Zeitung "Der Sonntag".

Die Freischaltung für Angestellte der SBB solle im Verlauf dieses Sommers erfolgen, heisst es weiter. Ausserdem sei es nun auch Angestellten des Bundes möglich, auf Facebook zu surfen. Die Sperre sei bereits im November letzten Jahres aufgehoben worden.

Arbeitgeber sperrten Facebook in der Vergangenheit aus Angst vor Sicherheitsproblemen oder einer Beeinträchtigung der Arbeitsmoral. "Der Sonntag" will ein Umdenken bei verschiedenen Firmen ausgemacht haben. So liesse von den grossen Unternehmen heute etwa die Hälfte die Nutzung des sozialen Netzwerkes während der Arbeit zu.

Post vertraut ihren Mitarbeitern

Dieses "Umdenken" bestätigt Oliver Flüeler, Mediensprecher der Schweizerischen Post, auch gegenüber der Netzwoche: Die Freigabe von Facebook sei eine Entwicklung, wie sie in den letzten paar Jahren auch mit anderen Kommunikationskanälen wie Mobiltelefonen und Mail stattgefunden habe. Vor sechs Jahren habe man noch nicht so viele Erfahrung mit Handys und sozialen Medien gehabt, heute seien diese Kanäle mehr vom Alltag wegzudenken, so Flüeler.

Dass Post-Mitarbeiter in Zukunft ihre Arbeitszeit nur noch auf Facebook verbringen, befürchtet er nicht: "Unsere Mitarbeiter zeigen sich im Umgang mit privaten Telefongesprächen und privaten Mails sehr verantwortungsbewusst. Daher sind wir davon überzeugt, dass sie auch im Umgang mit Facebook die gleiche Verantwortung zeigen werden", so Flüeler. Die Post bietet ihren Angestellten zudem diverse Informationsmöglichkeiten an, damit sie beispielsweise wissen, welche Sicherheitseinstellungen sie bei Facebook auswählen müssen.

Facebook hat auch seine Vorteile

Nicht zuletzt handle es sich bei Facebook auch um einen Informationskanal, der durchaus auch seine Nutzen haben könne, gibt Flüeler zu bedenken. "Social Media werden immer mehr Bestandteil eines Informationsaustausches, was auch im Austausch mit der Kundschaft sinnvoll sein kann".

Auch die SBB will in Zukunft vermehrt auf sozialen Plattformen präsent sein und findet es daher "richtig und wichtig, dass Mitarbeitende auf diesen Content zugreifen können", wie Mediensprecher Christian Ginsig gegenüber der Netzwoche erklärt.

Als zentralen Grund für die Sperrung von Facebook nennt Ginsig die Stabilität sämtlicher Geschäftsapplikationen und somit des IT-Netzes der SBB. "So haben wir vor einigen Jahren diese manchmal sehr datenintensive Anwendungen gesamthaft gesperrt und machen diese jetzt teilweise wieder zugänglich", so Ginsig. Datenintensive Plattformen wie Youtube, Vimeo und Co. bleiben bei der SBB weiterhin gesperrt.