Sunrise macht Swisscom für Preisaufschlag verantwortlich

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Auf Anfang 2009 hat Swisscom die Grosshandelspreise für Festnetztelefonie und den Telefonanschluss um 14 Prozent respektive 3 Prozent erhöht. Ab dem 1. September verrechnet Sunrise ihren Kunden diesen Preisaufschlag. Dann müssen Sunrise-Kunden mehr als das doppelte für den Verbindungsaufbau eines Festnetzgesprächs bezahlen. Bisher zahlten sie für den Verbindungsaufbau 3,5 Rappen, neu werden 10 Rappen fällig. Rund 3 Prozent dürfte der durchschnittliche Sunrise-Kunde ab September mehr bezahlen. In ihrer Pressemitteilung kritisiert Sunrise, dass Swisscom die Preiserhöhung nötig mache. Gemäss Sunrise beruhe die Preiserhöhung nur auf «hypothetisch gestiegenen Infrastrukturkosten». Zudem sei das Berechnungsmodell für die Mitbenützung des Netzes ungerechtfertigt und von mehreren Seiten kritisiert worden, heisst es weiter. Gegenüber Kleinreport widerspricht Swisscom-Mediensprecherin Myriam Ziesack. «Wir halten die Berechnungsmethode für richtig, weil sie breit anerkannt ist und in vielen europäischen Ländern angewandt wird». Auch wehrt sich der ehemalige Monopolist gegen den Vorwurf zu viel Geld für den Netzzugang zu verlangen. «Wie in anderen Ländern sind die Preise vor allem wegen rückläufigen Mengen gestiegen. Im europäischen Vergleich liegen die Swisscom-Preise weiterhin unter dem Durchschnitt.» Swisscom ihrerseits wälzt vorläufig keine Mehrkosten auf ihre Kunden ab, was von Sunrise ebenfalls kritisiert wird. Gemäss einem Bericht der Handelszeitung erhöhte auch Cablecom ihre Minutengebühren für Festnetzgespräche per 1. Juli von 4 auf 6 Rappen. Swisscom ist aber für diese Preiserhöhung nicht verantwortlich, da Cablecom mit ihren Partnern über eine eigene, schweizweite Infrastrutkur verfügt.
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