Internetsicherheit

Switch: Sperrung von bösartigen Webseiten

Uhr | Aktualisiert
von asc

Schweizer Webseiten, die schädliche Software verbreiten und Computer von Internetnutzern beim Surfen mit Malware infizieren, werden ab Donnerstag vom Netz genommen.

Switch erhöht Sicherheitsmassnahmen für das Schweizer Internet: Schweizer Webseiten gehören zu den sichersten der Welt, das bestätigt eine aktuelle Studie der Internetsicherheitsfirma McAfee. Dennoch verbreiten immer mehr .ch- und .li-Webseiten schädliche Software, so genannte Malware. Laut Switch, der Registrierungsstelle für Schweizer Internetadressen, ein zunehmendes Problem: "Wir erhalten wöchentlich über hundert Hinweise auf Webseiten, die andere Computer mit Malware infizieren" so Dr. Serge Droz, Leiter der Sicherheitsabteilung von Switch.

Aktiver Kampf gegen Malware

Angriffe von Cyberkriminellen werden immer raffinierter. Oft reicht es, eine manipulierte Webseite aufzurufen, um sich mit Viren oder Trojanern zu infizieren. Dieser Missbrauch bleibt für den Webseiten-Betreiber und den Besucher unbemerkt. Deshalb führt die Sicherheitsabteilung von Switch ab 25. November ein neues Vorgehen gegen Malware ein: Switch prüft Hinweise auf Malware verbreitende Webseiten.

Bei schädlichen Webseiten kontaktiert Switch den Halter und den Betreiber (Provider) mit der Bitte, das Problem zu beheben. Wird innerhalb eines Arbeitstages nicht reagiert, sperrt Switch die Internetadresse. "Wir nehmen eine Webseite nur im Notfall vom Netz. Ziel ist, dass die schädliche Seite schnell gesäubert wird," erklärt Serge Droz. Das konsequente Vorgehen trägt wesentlich dazu bei, den hohen Sicherheitsstandard von Schweizer Internetadressen beizubehalten.

Global vernetzt gegen Internetkriminalität

Ende der 80er-Jahre entwickelte sich das Internet zunächst als Wissenschaftsnetz zwischen Hochschulen - in der Schweiz aufgebaut von Switch. Heute arbeitet Switch als Non-Profit-Organisation noch immer für die Schweizer Hochschulen und stellt deren Vernetzung und einen effizienten Wissensaustausch sicher. Im Auftrag des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) betreibt Switch zudem die Registrierungsstelle für .ch-Domain-Namen.
Internetsicherheit hat in beiden Bereichen höchste Priorität, weshalb die Stiftung mit Switch Cert seit 1996 eine eigene Sicherheitsabteilung führt. International breit mit Sicherheitsexperten vernetzt, tauscht sich das siebenköpfige Team laufend über neuste Entwicklungen in der Cyberkriminalität aus. Um Internetkriminalität in der Schweiz einzudämmen, arbeitet Switch auch mit der Melde- und Analysestelle Informationssicherheit (Melani) des Bundes zusammen.