Too networked to fail
Wirtschaftsforscher der ETH Zürich haben mit einer neuentwickelten Methode der Netzwerkforschung festgestellt, dass nicht nur die Grösse einer Bank sondern auch ihre Vernetzung relevant für den Risikofaktor in einer Finanzkrise ist.
Eine Analyse von Wissenschaftsforschern der ETH Zürich wirft neues Licht auf die Mechanismen einer Finanzkrise und die daran beteiligten Banken. Mit einer neuentwickelten Methode der Netzwerkforschung stellten die Forscher fest, dass nicht nur die Grösse einer Bank sondern auch ihre Vernetzung ein Risikofaktor für die Finanzwirtschaft darstellen kann, schreibt ETH Life.
Die Forscher untersuchten für ihre Analyse die Finanzkrise 2008 bis 2010. Im Fokus der Untersuchung standen 22 Banken, die für die Finanzwirtschaft zu zentral waren, als dass die amerikanische Zentralbank Fed (Federal Reserve System) sie ohne gravierende Folgen für die Wirtschaft hätte fallen lassen können.
Analyse mit Pagerank-Algorithmus
Die Forscher kamen zum Schluss, dass diese 22 Banken über Kreditbeziehungen, wechselseitige Beteiligungen und finanzielle Abhängigkeit stark miteinander vernetzt waren. Zahlungsschwierigkeiten jeder einzelnen konnte in der Folge das gesamte Finanzystem gefährden, ungeachtet der Grösse der einzelnen Bank.
Um zu diesem Fazit zu gelangen, analysierten die Forscher Daten der Fed und benutzten dazu Methoden der Netzwerkforschung in Kombination mit dem "PageRank"-Algorithmus, das dem Google-Suchdienst zugrunde liegt. Damit konnten sie feststellen, wie stark sich der Zahlungsverzug eines stark vernetzten Finanzinstituts auf andere Banken überträgt und im Netzwerk ausbreitet, schreibt ETH Life weiter.
Zukünftige Einschätzungen möglich
Ergänzend dazu misst die von den Wirtschaftswissenschaftlern eingeführte "DebtRank"-Methode die finanzielle Abhängigkeit zwischen Finanzinstituten. Die Wichtigkeit einer Bank für das ganze System wird mathematisch berechnet und umso höher gewichtet, je mehr sich die finanziellen Nöte auf die anderen Banken auswirken, die wiederum aufgrund ihrer Vernetzung für ein funktionierendes Finanzsystem von Bedeutung sind.
Die "DebtRank"-Methode soll auch in Zukunft eine Analyse einzelner Banken ungeachtet ihrer Grösse ermöglichen. So könnte beispielsweise festgestellt werden, wie zentral sich auch eine kleine Bank im Finanzsystem positioniert und welches Risiko demzufolge von ihr ausgehen könnte.

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