Bundesamt bevorzugt Ex-Firma des eigenen Chefs

IT-Vergabe-Skandal beim Astra

Uhr | Aktualisiert

Der Direktor des Bundesamts für Strassen (Astra), Rudolf Dieterle, soll seiner ehemaligen Firma Millionenaufträge zuschanzen. Techdata erhielt vier Mal Mandate zur Weiterentwicklung eines Softwaresystems. Für die Vergabe wurden urheberrechtliche Gründe geltend gemacht.

Switzerland, Bern, 01.12.2010 Parlament mit Schnee. (Quelle: Béatrice Dévènes)
Switzerland, Bern, 01.12.2010 Parlament mit Schnee. (Quelle: Béatrice Dévènes)

Schon wieder ein Skandal um IT-Vergaben beim Bund. Die Finanzkontrolle kritisiert das Bundesamt für Strassen (Astra). Die Vorwürfe sind happig. Angeblich werden der Berner Firma Techdata (nicht zu verwechseln mit dem Distributor Tech Data) systematisch Aufträge zugeschanzt. Dies berichtete der Blick.

Besonders pikant an der Angelegenheit ist, dass Techdata die Ex-Firma des Astra-Direktors Rudolf Dieterle ist. Er war dort 11 Jahre lang als Geschäftsführer tätig.

Beträge gehen in die Millionen

Konkret geht es beim Skandal um Folgendes: Die Firma Techdata erhielt vier Mal Millionenaufträge zur Weiterentwicklung eines Softwaresystems, das sie selbst geliefert hatte. Grund für diese Vergaben war offiziell, dass Techdata aus urheberrechtlichen Gründen die einzige Firma sei, die den Auftrag ausführen dürfe. Ausserdem habe Techdata Einsicht in die Daten der Konkurrenz erhalten und verfüge somit über Insiderwissen, was beim Erstellen von Offerten unlautere Vorteile ermöglicht.

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