Phillips, Samsung und Infineon drohen Kartellstrafen
Wegen illegaler Preisabsprachen bei mobilen SIM-Karten drohen Phillips, Samsung und Infineon hohe Kartellstrafen. Nach Insiderinformationen steht die Verkündung des Strafmasses kurz bevor. Der Fall liegt mehr als zehn Jahre zurück.
Die Unternehmen Phillips, Samsung und Infineon könnten von der EU-Wettbewerbsbehörde mit einer hohen Kartellstrafe gebüsst werden. Ein Verfahren wegen Preisabsprachen scheint kurz vor dem Abschluss zu stehen. Von diesen sollen Chips für mobile SIM-Karten über den Zeitraum 2003 bis 2004 betroffen sein. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters äussersten sich zwei mit dem Fall vertraute Quellen zum Verfahren.
An dem Kartell war angeblich auch die japanische Renease Technology, ein Joint Venture von Hitachi und Mitsubishi Electric, beteiligt. Renease hatte die Aufsichtsbehörden über die illegalen Absprachen informiert und bleibt daher ungeschoren. Nach dem Hinweis von Renease durchsuchten die Wettbewerbshüter im Jahr 2008 die Bürogebäude der Unternehmen und sammelten Beweise. Im vergangen Jahr hat die EU-Wettbewerbsaufsicht das Kartellverfahren offiziell eingeleitet. Ende Juli oder spätestens im September könnte das Urteil bekannt gegeben werden, sagten die Quellen gegenüber Reuters.
Ursprünglich wollten die beklagten Unternehmen den Fall mit einem Vergleich beilegen. Durch ein Schuldeingeständnis wäre ihnen zehn Prozent der Strafe erlassen worden, jedoch brachen sie die Gespräche hierzu im letzten Jahr ab. Den Unternehmen droht nun eine maximale Strafe von bis zu zehn Prozent des jährlichen globalen Umsatzes, schreibt Reuters. Der österreichische Standard rechnet jedoch nicht damit, dass das Strafmass voll ausgeschöpft wird.
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