MWC 2015

SAP schliesst sich IoT-Konsortium an

Uhr | Aktualisiert
von David Klier

Das deutsche Softwarehaus SAP hat sich dem Industrial Internet Consortium angeschlossen. Ausserdem arbeitet SAP jetzt mit Jasper und T-Systems zusammen.

Eines der grossen Themen am diesjährigen Mobile World Congress ist das Internet der Dinge. Die verschiedenen Unternehmen übertrumpfen sich gegenseitig mit ihren Ankündigungen und Partnerschaften. Ganz vorne mit dabei: SAP

Der deutsche Softwarehersteller hat sich in seinem Bestreben, einheitliche Standards für das Internet der Dinge zu entwickeln, dem Industrial Internet Consortium (IIC) angeschlossen. Gründer des Konsortiums sind AT&T, Cisco, GE, Intel und IBM. Die Zahl der Mitglieder kletterte seit der Gründung im März 2014 auf 141. Der Industrie scheint klar zu sein, dass es im IoT-Geschäft wohl nur gemeinsam vorwärts geht. "Wir brauchen Standards und es ist wichtig, dass wir bezahlbare Konzepte für das IoT ausarbeiten", sagte Nils Herzberg, Global Head of Industrial Business Unit Automotive bei SAP, im Gespräch am MWC. 

SAP richtet Aufmerksamkeit auf industrielle Maschinen

Das IIC ist nicht der einzige Zusammenschluss verschiedener Hersteller. Rund um das Internet der Dinge gibt es mehrere vergleichbare Allianzen. Die Allseen Alliance beispielsweise. Dieser will sich SAP aber nicht anschliessen. "Das IoT ist ein enorm weites Feld. SAP konzentriert sich nicht notwendigerweise auf alle Bereiche. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf industrielle Maschinen. Denn die sind auch für einen Grossteil unserer Kunden wichtig", führte Herzberg weiter aus. 

Kunden und Partner sollten erwarten, dass sich SAP vor allem auf die Industrie und die Logistik konzentriert. Letzteres sollen Hana und die Hana-Cloud-Plattform ermöglichen. Zum Mobile World Congress kündigte SAP eine Partnerschaft mit Jasper an. Die Partnerschaft habe Hana einfacher gemacht. Maschinen oder Dinge liessen sich durch die Integration von Jasper leichter miteinander verbinden. Data-as-a-Service, nannte Herzberg es. 

Verkehrsflüsse optimieren

Statt statischer Silos baue SAP dynamische Systeme. Als Beispiel nannte Herzberg den Hamburger Hafen. SAP arbeitet in Hamburg daran, den Verkehr im und um den Hamburger Hafen effizienter zu gestalten. Kein einfaches Unterfangen, immerhin ist der Hamburger Hafen der drittgrösste Warenumschlagsplatz Europas. 

Die Koordination von ankommenden Schiffen und das Verladen der Güter auf Lastwagen ist komplex. So komplex, das derzeit 70 Prozent aller LKWs tagtäglich zu früh in Hamburg ankommen. Das soll sich ändern. Ein weiteres Projekt in dem Zusammenhang ist die Steuerung der Hafenbrücken. 

Partnerschaft mit T-Systems

Die Brücken fahren in die Höhe, wenn ein Schiff sie passieren will. Das Problem: Sie fahren unabhängig von der Grösse des passierenden Schiffs immer vollständig in die Höhe. Das müsste nicht so sein. "Wenn die Brücke weiss, was für ein Schiff unter ihr hindurch möchte, kann sie sich entsprechend bewegen", sagte Herzberg. 

Für die Umsetzung des Projekts arbeitet SAP mit T-Systems zusammen. Das Hafenprojekt sei jedoch nur der Anfang dieser Partnerschaft. SAP will überall auf der Welt dem Verkehr und der Logistik von Unternehmen mehr Effizienz einhauchen. Das sei herausfordernd aber zugleich notwendig.

Über finanzielle Aspekte des IoT sprechen

Schliesslich geht es nach Meinung Herzbergs darum, Daten und Analytik zu vertrauen. Sei dieser Punkt erreicht, würden Prozesse automatisiert. Diese Automatisierung kann sich ganz unterschiedlich äussern. Beispielsweise erhält ein Service-Techniker automatisch Anweisungen für einen Ausseneinsatz oder aber eine Rechnung wird automatisch generiert und bezahlt, ohne dass Papier oder Menschen im Spiel sind. 

Vor allem die finanziellen Aspekte des Internets der Dinge dürften in nächster Zeit interessant werden. Und ab einem gewissen Punkt müsse über diese gesprochen werden, schliesst Herzberg. 

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