Alibaba als Stolperstein

Yahoo will sein Internetgeschäft abstossen

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Laut dem Wall Street Journal will Yahoo sich von seinem Internetgeschäft trennen. Mehrere Interessente werden genannt. Noch in dieser Woche könnten Entscheide fallen.

(Quelle: WhisperToMe, Wikimedia)
(Quelle: WhisperToMe, Wikimedia)

Der Internetkonzern Yahoo spielt derzeit mit dem Gedanken, sich von seinem erlahmenden Internetgeschäft zu trennen. Wie das Wall Street Journal berichtet, wird sich der Board of Directors des Unternehmens noch bis Ende dieser Woche mögliche Verkäufe diskutieren. Die Zeitung beruft sich dabei auf anonymen Quellen.

Neben dem Internetgeschäft steht auch Yahoos Investition in Alibaba zur Debatte. Gemäss den Insidern sei etwa ein Spin-off eine Option Das Volumen beträgt 30 Milliarden US-Dollar. Alibaba könnte jedoch bei einer allfälligen Übernahme zu einem Stolperstein werden. Gemäss dem Wall Street Journal besteht das Risiko, dass die US-Steuerbehörde IRS den Steuerfreienstatus des Spin-offs anfechten werde.

Spekulation über Kaufinteressenten

Gemäss eines weiteren Artikels kommen Kaufinteressenten aus dem Medien- und Telko-Bereich. So könnten etwa Verizon, Comcast und IAC versuchen, ihre Werbegeschäfte durch Yahoos Ressourcen aufzustocken.

Jedoch nicht ohne Probleme: Verizon übernahm im Juni AOL. Sollte das Unternehmen auch Yahoo schlucken, erwirbt es zugleich einige Redundanzen, da sowohl AOL als auch Yahoo über eigene Video-Werbeplattformen verfügen.

Weswegen Medienhäuser sich für Yahoo interessieren, ist laut dem Bericht weniger klar. Auch News Corp, der Mutterkonzern des Wall Street Journal, gehöre zu den potenziellen Käufern. Die Motivation könnten die für Marketingabteilungen wertvollen Nutzerdaten sein, die ein Käufer zusammen mit Yahoo erwerben würde.

In den letzten Jahren war sich das Werbegeschäft von Yahoo jedoch rückläufig. Vom einstigen Marktführer bleibt heute nicht viel übrig. Von Facebook und Google verdrängt, soll Yahoo dieses Jahr nur noch rund 4,4 Prozent des 60 Milliarden Dollar schweren US-Werbemarkts halten.

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