Globale Expansion

Ali-Cloud kommt nach Europa

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Der chinesische E-Commerce-Gigant Alibaba ist mit seiner Cloud auf Expansionskurs. In Frankfurt soll das erste europäische Rechenzentrum entstehen. Damit attackiert Alibaba Konkurrenten wie Amazon, Google und Microsoft.

Alibaba hat grosse Ambitionen mit seiner Cloud. Nach ersten Rechenzentren in den USA, expandiert Ali-Cloud (阿里云 - Aliyun) in vier weitere Weltregionen. Den Schritt kündigte der Konzern bereits Ende des vergangenen Jahres an.

Unter den neuen Rechenzentren ist auch eine Anlage in Frankfurt, welches Alibaba zunächst als Colocation in einem Vodafone-Rechenzentrum betreibt, wie das chinesische Wirtschaftsblatt Caixin berichtet. Bereits am 15. November nahm Ali-Cloud seinen Dienst in Frankfurt auf, wie der Website zu entnehmen ist.

In Japan ging das Rechenzentrum Anfang November in Betrieb. In Australien und im Nahen Osten, genauer gesagt in Dubai, sollen die Rechenzentren demnächst eröffnet werden. Ali-Cloud verfügt danach weltweit über 14 Rechenzentren. Davon 6 in Festland-China, und jeweils eines in Hongkong und Singapur sowie der Ost- und Westküste der USA, schreibt das chinesische Portal Sina. Damit ist Ali-Cloud gemäss Sina der erste chinesische Cloud-Anbieter mit einem globalen Rechenzentrumsnetz.

 

Konkurrenz für die grossen Player

Ali-Cloud positioniert sich damit bewusst gegen die globalen Platzhirsche wie Amazon, Microsoft und Google. In einem Gespräch an der Cebit 2015 sagte ein Vertreter von Ali-Cloud gegenüber der Redaktion, dass Alibaba mittelfristig mit Amazon konkurrieren will, was die Ambitionen des Unternehmens zum Ausdruck bringt.

Im ersten Monat gewährt Ali-Cloud einen Preisnachlass von bis zu 28 Prozent auf die Servicepakete. Das Einstiegsangebot mit einer 1 Core-CPU, 1 GB Arbeitsspeicher und 40 GB Cloudspeicher kostet damit rund 130 US-Dollar, im Vergleich zu etwas mehr als 150 Dollar Normalpreis, wie der Website zu entnehmen ist.

 

Weitere chinesische Anbieter könnten folgen

In China gibt es ein grosses Ökosystem an einheimischen Cloud-Anbietern. Laut einer IDC-Studie wollen viele von diesen auch auf dem internationalen Markt Fuss fassen.

Der Schritt von Ali-Cloud könnte daher nur der Anfang einer ganzen Reihe von neuen chinesischen Cloud-Anbietern sein, die global expandieren. In den Startlöchern stünden etwa UCloud, Qing-Cloud (青云) und Weiyun (微云) von Tencent/Tengxun.

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