Schweizer misstrauen den grossen Internetunternehmen
Jeder zweite Schweizer fühlt sich im Internet überwacht. Auch ist das Vertrauen in die grossen Internetunternehmen sehr gering. Dies sind einige der zentralen Ergebnisse der "Daten-Vertrauensstudie" von Comparis.ch.
Das Vergleichsportal Comparis.ch hat in Zusammenarbeit mit GfK seine "Daten-Vertrauensstudie 2017" vorgelegt. Der Befragung zufolge fühlen sich rund 60 Prozent der Internetnutzer im Web ständig überwacht. Wie schon in den Vorjahren zeigte sich, dass das Vertrauen der Schweizer in die grossen Internetunternehmen sehr gering ist. "Misstraut wird vor allem den grossen Internetfirmen wie Facebook und Google", lässt sich Jean-Claude Frick, Digital-Experte bei Comparis.ch, in einer Mitteilung zitieren. Das Misstrauen sei aber nicht so hoch, dass die Schweizer auf diese Dienste verzichten würden, ergänzt er.
Dagegen äusserten die Befragten sehr hohes Vertrauen gegenüber Banken (78,4 Prozent) und Behörden (73,8 Prozent).
Obwohl zwei Drittel der Befragten Messenger-Dienste wie Whatsapp oder Snapchat nutzen, ist das Vertrauen in deren Datensicherheit sehr gering. 42 Prozent gaben an, wenig oder gar kein Vertrauen zu haben. Am Ende des Rankings finden sich soziale Netzwerke mit einem Vertrauenswert von 12,4 Prozent und Dating-Portale, denen nur 8,4 Prozent vertrauen.
Angst vor Überwachung
Fast die Hälfte der Befragten befürchtet, dass sie im Internet durch Geheimdienste überwacht werden. "Obwohl viele Nutzer die Datensicherheit bedroht sehen, scheinen sie sich mit möglicher Internetüberwachung abzufinden. Grund dafür könnte sein, dass die User Terrorabwehr und allgemeines Sicherheitsbedürfnis höher gewichten als die eigene Privatsphäre", erklärt Frick das Ergebnis. Noch stärker ist die Angst vor Hackern. Jeder zweite Befragte gab dies zu Protokoll.
Um sich zu schützen, verwendet rund die Hälfte der Befragten komplexe Passwörter. Die Mehrheit führt auch regelmässig Software-Updates durch, wie es weiter heisst. Rund 30 Prozent würden aus Datenschutzgründen ganz auf Social Media verzichten. Wenig verbreitet sind laut Studie E-Mail-Verschlüsselung oder das Surfen über Proxys.
Für die Studie befragten die Forscher im Januar 2017 1000 Personen in der Schweiz. Sie waren im Alter zwischen 15 bis 74 Jahren. Bereits seit 2013 erhebt Comparis.ch die Daten. Auf den "Vertrauensindex" der vorherigen Studien verzichtete Comparis.ch in der diesjährigen Studie, wie Frick auf Anfrage mitteilt. Der Index sei zu abstrakt. Daher könnten die Ergebnisse auch nicht mit denen der Vorjahre verglichen werden.
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