Experten geben Tipps zum Schutz der Privatsphäre
Der Konsumentenschutz, die Digitale Gesellschaft und der Chaos Computer Club Schweiz haben am Digitaltag über die Risiken und Nebenwirkungen der Digitalisierung informiert. An ihrem Stand gaben Experten konkrete Tipps, wie Nutzer ihre Privatsphäre im Internet besser schützen können.
Die Stiftung für Konsumentenschutz, der Verein Digitale Gesellschaft und der Chaos Computer Club Schweiz (CCC-CH) haben den Digitaltag genutzt, um die Schattenseiten der Digitalisierung zu beleuchten. An einem gemeinsamen Stand an der Zürcher Bahnhofstrasse zeigten die drei Organisationen, inwiefern Unternehmen wie etwa Facebook ihren Nutzern persönliche Daten entlocken. Experten gaben zudem Tipps, wie Nutzer ihre Privatsphäre im Internet besser schützen können.
Wie die Organisatoren mitteilen, ermutigten sie die Besucher dazu, den Ausstellern an ihren Digitaltag-Ständen kritische Fragen zu stellen. Etwa über die Risiken und Nebenwirkungen ihrer digitalen Strategien und Produkte. Ziel der Aktion sei es, die Anbieter stärker in die Verantwortung zu ziehen. Heimliche Datenerhebungen und mangelnde Datensicherheit würden das Grundrecht auf Privatsphäre gefährden, teilt der Konsumentenschutz mit.
Der Digitalisierungseuphorie trotzen
Der CCC-CH, der Verein Digitale Gesellschaft und der Konsumentenschutz kritisieren die Organisatoren des Digitaltages dafür, dass sie die Risiken der digitalen Transformation weder intern noch in ihrer Öffentlichkeitsarbeit genügend gewichten. Viele KMUs seien überfordert, sowohl bei der Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorgaben, wie auch bezüglich ihrer Datensicherheitsvorkehrungen. Solche Probleme würden im Programm des Digitaltages ein Mauerblümchen-Dasein fristen, heisst es in der Mitteilung.
Die drei Organisationen verteilten an ihrem Stand auch einen Ratgeber, den sie gemeinsam mit der "Wochenzeitung" herausgegeben hatten. In dieser "Anleitung zur digitalen Selbstverteidigung" (PDF) finden Leser konkrete Vorschläge, um sich gegen die Eingriffe "datenhungriger Konzerne" in die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Ausser Tipps zu Datenschutz und Datensicherheit enthält die Broschüre auch einen Glossar, der einige Fachbegriffe kurz erklärt.
Dass die Risiken der Digitalisierung meistens bagatellisiert werden, sagte Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, kürzlich im Interview. Sie erklärte auch, wie weit die Anbieter mit dem Sammeln und der Monetarisierung von Daten gehen dürften und wie viel Sensibilisierung es bei der Bevölkerung noch braucht.
Für eine sozialverträgliche Digitalisierung plädierte auch Bundespräsident Alain Berset auf der Hauptbühne des Digitaltages am Zürcher Hauptbahnhof. Digitale Technik müsse in den Dienst des sozialen Zusammenhalts gestellt werden, sagte er.