Millionenverlust

Update: Abraxas äussert sich zu Geschäftsleitungs-Umbau und Entlassungen

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Abraxas hat die ersten Jahreszahlen nach der Fusion mit dem VRSG vorgelegt. Der Anbieter für IT-Lösungen vermeldet knapp einen Millionenverlust. Die Redaktion fragte nach Ursachen, Lösungen und Konsequenzen.

Reto Gutmann, CEO von Abraxas, muss für 2018 einen Verlust melden. (Source: zVg)
Reto Gutmann, CEO von Abraxas, muss für 2018 einen Verlust melden. (Source: zVg)

Update vom 3. Mai 2019: Was sagt Abraxas zum Verlust im Geschäftsjahr 2018? Über die Probleme mit den Steuer-Projekten schreibt das Unternehmen auf Anfrage, dass es bei einigen Grossprojekten zu erhöhten Aufwänden gekommen sei, für welche Rückstellungen gebildet werden mussten.

Zu den im Geschäftsbericht erwähnten Kostenreduktionen schreibt Abraxas: "Wir haben durch organisatorische Anpassungen unsere internen Prozesse vereinfacht und die Zusammenarbeit verbessert. Neben diesen organisatorischen Anpassungen haben wir auch anderenorts Einsparungen und Verbesserungen der Abläufe realisieren können." Der Abbau weiterer Stellen wie im Januar 2019 sei aus heutiger Sicht nicht geplant: "Im Gegenteil: Wir sind auf der Suche nach motivierten künftigen Kolleginnen und Kollegen."

Fusionsprozess beeinflusste Qualität "ungünstig"

Der Ende 2018 vorgenommene Umbau der Geschäftsleitung stehe in erster Linie in Zusammenhang mit der angestrebten Verbesserung der Servicequalität und der Erhöhung der Reaktionsfähigkeit. "Der Integrationsprozess nach der Fusion hat mancherorts auch die Qualität unserer Dienstleistung ungünstig beeinflusst. Dies bedauern wir sehr", schreibt das Unternehmen weiter. "Mit der per 1. Januar 2019 konsolidierten Organisationsstruktur können wir uns besser am Markt orientieren und als Organisation künftig rascher und effizienter reagieren."

Wo liegen heute die Herausforderungen für Abraxas? Das Unternehmen sieht hier: die Dynamik im ICT-Markt, die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung, der Wandel der IT-Bedürfnisse der Kunden in der öffentlichen Verwaltung sowie der anhaltende Spar- und Preisdruck. Begegnen will das Unternehmen diesen Herausforderungen mit Angeboten, die an den Kundenbedürfnissen ausgerichtet seien, etwa das neue "Security Operation Center-as-a-Service".

Originalmeldung vom 2. Mai 2019: Abraxas hat Zahlen zum Geschäftsjahr 2018 präsentiert. Es ist der erste Geschäftsbericht nach der Fusion mit dem Verwaltungsrechenzentrum St. Gallen (VRSG), vollzogen Anfang des vergangenen Jahres. Unter dem Strich steht ein Verlust von 10,7 Millionen Franken, wie es in einer Mitteilung heisst.

Die Fusion von Abraxas und VRSG entwickle sich "weitestgehend wie geplant", schreibt das neue Unternehmen. Der Nettoerlös bestehend aus Lieferungen und Leistungen habe sich 2018 um rund 2 Prozent auf 182,6 Millionen Franken gesteigert.

Abraxas führt drei Gründe für den Verlust an. Erstens hätten sich 2018 einige laufende Projekte im Steuerbereich nicht wunschgemäss entwickelt. Der Verwaltungsrat und das Management hätten Massnahmen zur Stabilisierung ergriffen. Zweitens habe die Fusion von Abraxas und VRSG Kosten von 4,2 Millionen Franken verursacht. Die dritte Ursache sei die mit der Fusion umgestellte Rechnungslegung. Diese habe zusätzliche Abschreibungen verursacht.

Abraxas krempelte Anfang 2019 Organisation und Geschäftsleitung um. Lesen Sie hier mehr darüber.

Der Fusionsprozess habe sich anspruchsvoller gestaltet als erwartet, lässt sich Verwaltungsratspräsident Eduard Gasser in der Mitteilung zitieren. Die Integrationsarbeiten seien aber auf Kurs und würden 2019 auch finanziell die erwünschte Wirkung zeigen. "Dank der bereits Ende 2018 eingeleiteten Massnahmen zur Kostenreduktion und zur Steigerung von Effizienz und Qualität in Abläufen und Leistungserbringung erwarten wir für 2019 eine wesentliche Verbesserung des operativen Ergebnisses."

Gasser werde an der Generalversammlung vom 22. Mai aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl antreten, schreibt Abraxas weiter. Die übrigen Mitglieder des VR schlagen dem Aktionariat laut Mitteilung Matthias Kaiserswerth als Nachfolger vor. Er sei seit 2017 im VR des Unternehmens. Die damit entstehende Lücke im Verwaltungsrat soll durch die Wahl von Eliane Egeli geschlossen werden.

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