Zusammenarbeit und Vergleich

Update: Abacus und Abraxas kooperieren

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Abacus und Abraxas haben eine Zusammenarbeit beschlossen. Die beiden St. Galler IT-Unternehmen wollen in den Bereichen Business-Software und Hosting kooperieren.

(Source: Sergey Nivens / Fotolia.com)
(Source: Sergey Nivens / Fotolia.com)

Die beiden St. Galler IT-Firmen Abacus und Abraxas haben eine nicht-exklusive Zusammenarbeit beschlossen. "Ihre Spezialisten werden in den nächsten Monaten die entsprechenden Möglichkeiten konkretisieren", schreiben die Unternehmen in einer Mitteilung.

Man werde sich in den Angebotsbereichen Softwareentwicklung, Hosting und Dienstleistungen ergänzen. Die von Abacus entwickelte Software könnte gut in das Portfolio der auf die Öffentliche Hand spezialisierten Abraxas passen, heisst es in der Mitteilung.

"Eine Ergänzung unseres Angebots mit Abacus-Lösungen könnte für unsere Kunden interessant sein", bekräftigt Abraxas-CEO Reto Gutmann. "Wir sehen einige vielversprechende Möglichkeiten für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Abacus und Abraxas." Daniel Senn, Mitglied der Geschäftsleitung der Abacus, ergänzt: "Die Zusammenarbeit zwischen Abacus und Abraxas stärkt nicht zuletzt auch den IT-Cluster St. Gallen als Ganzes."

Abraxas kündigte im Juni 2017 an, mit den Verwaltungsrechenzentren St. Gallen (VRSG) fusionieren zu wollen, was im April auch geschah. Die beiden Unternehmen sind nun eins und firmieren unter dem Namen Abraxas. "Es ist ein Befreiungsschlag der VRSG, die sich in den letzten Jahren immer mehr verschuldete und damit rechnen musste, dass die Gerichte die jahrzehntelange Praxis, IT-Projekte nicht auszuschreiben, wahrscheinlich stoppen würden", tobte Abacus-CEO Claudio Hintermann damals in der Netzwoche.

Einigung im Rechtsstreit

Abacus und Abraxas haben ausserdem bekanntgegeben, sich in einem Rechtsstreit gemeinsam mit 69 St. Galler Gemeinden auf einen Vergleich geeinigt zu haben. Die beiden Unternehmen haben die am Verwaltungsgericht St. Gallen hängigen Submissionsverfahren zu verschiedenen IT-Vergaben damit einvernehmlich beendet.

Die Parteien führten unter Vermittlung von Regierungsrat Beni Würth, Vorsteher des kantonalen Finanzdepartements, seit Ende Januar Gespräche über einen Vergleich. Laut der Vereinbarung verpflichten sich die Gemeinden zur Vergaberechtskonformität von IT-Beschaffungen. Der Vergleich sehe vor, dass die vier Städte St. Gallen, Rapperswil-Jona, Wil und Gossau die Beschaffung von Software-Lizenzen für die Finanz- und Lohn/HR-Software bis spätestens Ende des ersten Quartals 2019 öffentlich ausschreiben.

Basierend darauf beantragten die Parteien beim Verwaltungsgericht St. Gallen, die anhängigen Submissionsbeschwerden als erledigt abzuschreiben. Die Abschreibungsbeschlüsse fielen am 27. Juni. Abraxas und die Gemeinden sollen die im Verfahren streitigen Beschaffungen nun fortsetzen können. Die Verfahren nach Öffentlichkeitsgesetz, die zwischen Abacus und der Gemeinde St. Gallen vor dem Departement des Innern pendent sind, würden beendet.

Der Vergleich sieht keine Ausgleichszahlungen zwischen den Parteien vor. Jede Partei trägt die eigenen Kosten für die Rechtsvertretung selber. Die Verfahrenskosten teilen sich die Parteien zu je einem Drittel.

"Die Einigung bringt ein langjähriges Verfahren zu einem raschen Ende", heisst es in einer Mitteilung des Kantons St. Gallen. "Dadurch können erheblicher Aufwand und Kosten gespart werden." Dies liege im Interesse aller Parteien.

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