Fünf Tipps, um mit der Cloud Schritt zu halten
Cloud-Anbieter legen ein hohes Innovationstempo vor. Einige IT-Teams fürchten, angesichts der dynamischen Entwicklung den Anschluss zu verpassen. Mit den richtigen Massnahmen bleiben Unternehmen jedoch immer auf der Höhe der Zeit.
![Constantin Gonzalez, Principal Solutions Architect, Amazon Web Services (Source: blende11_Fotografen)](https://data.netzwoche.ch/styles/np8_full/s3/media/2019/04/01/kopie-von-constantin_gonzalez-1.png?itok=5mRb6FB4)
Neue Services in einem extrem schnellen Takt – viele Unternehmen schätzen besonders diesen Vorteil der Cloud. Schliesslich können IT-Abteilungen damit relativ schnell und einfach neue Anwendungen kreieren, welche die Firma voranbringen. Allerdings müssen sie auch prüfen, wie sie innovative Cloud-Features im Einklang mit Unternehmensvorgaben schnell und unkompliziert einführen können. Wie sich dieser Spagat meistern lässt, zeigen die folgenden fünf Tipps.
1. Den Managementstil überdenken
Wechselt ein Unternehmen in die Cloud, wird die IT-Abteilung oft mit Zugriffsanfragen auf die damit möglichen Services überschwemmt. Das ist vor allem in eher starr organisierten Unternehmen eine kulturelle Herausforderung. Denn oft bedeutet die Migration in die Cloud auch einen Schritt vom konservativen, zentralisierten IT-Management hin zu einem dezentralen, DevOps-ähnlichen Modell.
Viele Unternehmen, die Entwicklern mehr Autonomie geben möchten, erlauben es ihnen, selbst zu entscheiden, welche Services am besten geeignet sind. Firmen mit einem stärker zentralisierten Modell auditieren jeden neuen Cloud-Service in einem aufwändigen Prozess. Es ist ratsam, beide Ansätze zu verstehen und den geeigneten Weg zu finden. Dieser kann für verschiedene Projekte innerhalb des Unternehmens variieren, etwa indem man Applikationen nach Security- und Compliance-Anforderungen aufteilt und für diese unterschiedliche Cloud-Services freigibt.
2. Mit kleineren Einheiten das Risiko begrenzen
Eine Möglichkeit, mehr Services mit mehr Output und weniger Risiken einzuführen, besteht darin, jedem Team einen eigenen Account zu geben. So haben die Teams freie Hand – aber nur innerhalb ihres Kontos. Der "Blast Radius" – der Einflussbereich möglicher Probleme – bleibt dadurch begrenzt auf das Konto.
3. Ein Framework nach eigenen Anforderungen bauen
Unternehmen können den Prozess bei Anfragen nach neuen Services von der IT-Abteilung beschleunigen, indem sie für ihre Entwickler ein Dokument mit verfügbaren Cloud-Services erstellen. In diesem wird jeder Dienst hinsichtlich Sicherheit, Management, Integration, Architekturstandard und Kompatibilität nach den eigenen Standards bewertet. Zugleich lassen sich Kriterien und Prozesse festlegen, die bei Standardabweichungen gelten sollen. Das mag zunächst recht aufwändig sein. Allerdings können Anträge auf neue Dienste und Ausnahmen so schnell und gründlich beantwortet werden.
4. Services in einer Sandbox starten und aufbauen
Um Erfahrungen mit neuen Cloud-Services zu sammeln, hilft die Einrichtung einer Sandbox-Umgebung. Die Dienste können dann einfach und automatisch deaktiviert werden, um zu verhindern, dass sie ungenutzt weiterlaufen und Kosten verursachen.
5. Anpassungszeit einplanen und auf agile Methoden setzen
Die Implementierung neuer Services erfordert, dass die IT in den Bereichen Sicherheit, Management und Prozesse einige Anpassungen vornimmt. Das kann besonders in sehr grossen Unternehmen eine Weile dauern. Kleine Anfangsschwierigkeiten mag es auch deshalb geben, weil Experten, die sich jahrelang um physische Infrastruktur gekümmert haben, nun für virtuelle Services verantwortlich sind. Mit einer vernünftig bemessenen Einarbeitungszeit und den richtigen Schulungen lässt sich dieses Problem lösen. Die in vielen Unternehmen zugrunde liegenden Wasserfall-Methoden kommen angesichts der Komplexität moderner Systeme an ihre Grenzen. Zum Change-Management rund um die Cloud sollte deshalb auch der Wechsel auf agile Modelle und Betriebskonzepte nach DevOps-Methoden gehören.
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