.Next in Kopenhagen

Nutanix ist jetzt ein Teenager, der von Spotify lernen will

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Nutanix hat zur Hausmesse .Next in die dänische Hauptstadt geladen. Zum zehnten Geburtstag stellte das Unternehmen seine Partner, Kunden und Produkte ins Rampenlicht. CEO Dheeraj Pandey verriet, wie er Nutanix in die Gewinnzone führen will.

Nutanix-Mitgründer und CEO Dheeraj Pandey stand an der .Next Rede und Antwort. (Source: Netzmedien)
Nutanix-Mitgründer und CEO Dheeraj Pandey stand an der .Next Rede und Antwort. (Source: Netzmedien)

Nutanix hat in Kopenhagen seinen zehnten Geburtstag gefeiert. Der Hersteller von Hard- und Software für Rechenzentren aus dem Silicon Valley nutzte seine Hausmesse .Next, um einen Rückblick auf die Firmengeschichte zu geben, die treusten Kunden aus Europa ins Rampenlicht zu stellen und seine Produkte vorzustellen. 4500 Partner und Kunden hatten sich für den Event angemeldet, wie Nutanix sagte.

Dheeraj Pandey, CEO und Mitgründer von Nutanix im September 2009, zeigte in seiner Keynote die Entwicklung des Unternehmens. Am Anfang sei es darum gegangen, Storage "unsichtbar" zu machen. Dann habe sich Nutanix zum Ziel gesetzt, Computing unsichtbar zu machen. Der letzte Schritt sei dann gewesen, die Cloud unsichtbar zu machen. Wie das vonstatten gehen soll, verriet Pandey im vergangenen Jahr in London, wie Sie hier lesen können.

Europa-Chef Sammy Zoghlami gratulierte Nutanix-Kunden der ersten Stunde. (Source: Netzmedien)

2019 steht für Nutanix die "Resilience" im Fokus, wie Pandey sagte. Damit meinte er einerseits die Widerstandsfähigkeit, aber auch die Elastizität und Anpassungsfähigkeit von IT-Systemen. So seien die Lösungen von Nutanix nicht nur auf Sicherheit und Autonomie ausgelegt, sie liessen sich auch schnell für die Erfordernisse des Kunden anpassen.

Diese "Optionality" lasse sich am besten mit einem Abo-Modell gewährleisten, so der CEO. Der Kunde könne damit Kapazitäten besser verteilen und Lasten flexibel zwischen Public und Private Clouds verschieben. Indem Nutanix auf Abos setze, reagiere das Unternehmen auf das veränderte Nutzungsverhalten bei seinen Kunden.

Resilience heisse aber auch, im Ernstfall den Geschäftsbetrieb nicht unterbrechen zu müssen. Hierzu stellte Julie O’Brien, SVP für Corporate Marketing, neue Funktionen der Lösung "Xi Leap" vor. Diese bietet laut Nutanix "Disaster Recovery as a Service" in der Cloud und könne ein ausgefallenes VM-System schnell ersetzen. Xi Leap habe nun kürzere RPO-Times, Recovery Plans mit Script-Support und könne zwischen On-Prem- und Cloud-Plattformen wechseln. Nutanix habe für die Lösung drei neue Rechenzentren eröffnet: in Deutschland, Italien und Japan.

Nutanix schraubt an seinem Angebot

Was das US-Unternehmen sonst noch nach Kopenhagen mitgebracht hatte, bekam das Publikum von CTO Rajiv Mirani zu hören. Inspiration bei der Produktgestaltung hole sich Nutanix von Hyperscalern wie AWS und von Design-Trendsettern wie Apple, sagte er. Das Ziel bestehe dabei darin, eine Plattform für alle Business-Anwendungen zu bieten. Diese Anwendungen seien aktuell im Wandel, so Mirani. Ein Beispiel dafür sei die Migration auf die neue Datenbank S/4 Hana von SAP, über die Sie hier mehr erfahren.

Für einen IT-Anbieter bedeute dieser Wandel, technologisch mithalten zu müssen. Nutanix setze dazu auf Intels neue Prozessor-Architektur "Cascade Lake", auf die Schnittstelle NVM Express und auf die "Optane"-Speichertechnik, ebenfalls eine Entwicklung von Intel. Zudem habe das Unternehmen seinem Hypervisor AHV, der Networking-Lösung Flow und dem Hyper-Converged-Betriebssystem Acropolis Operating System (AOS) neue Features verpasst. Die Datenmanagement-Lösung Mine soll in den kommenden Monaten um Back-ups für Hyperconverged Infrastructure (HCI) erweitert werden, kündigte Mirani an.

CTO Rajiv Mirani enthüllte Updates, Features und Partnerschaften. (Source: Netzmedien)

Mit Partnern und einer Vision auf dem Weg zur Profitabilität

Stärker als auf Neuheiten in seinem Angebot, lenkte Nutanix den Blick in Kopenhagen auf Partnerschaften. Zusammen mit Hewlett Packard Enterprise, gab CTO Mirani die allgemeine Verfügbarkeit des As-a-Service-Angebots "HPE GreenLake for Nutanix" und der Lösung "HPE ProLiant DX" bekannt. Die beiden Unternehmen wollen ihren Kunden und Partnern damit mehr Wahlfreiheit bei Entwicklung und Umsetzung von Hybrid-Cloud-Strategien verschaffen.

In Kooperation mit dem Cloud-Dienstleister Servicenow bietet Nutanix neu eine Automatisierungslösung für private Clouds an. Die Integration gebe Servicenow-Kunden auf ihrem Dashboard eine Sicht auf HCI-Umgebungen von Nutanix, erlaube Zugriff auf von Nutanix gesteuerte IT-Services und informiere zudem über kritische Ereignisse in privaten Cloud-Umgebungen, die mit der HCI-Lösung von Nutanix in Zusammenhang stünden. Auch mit Amazon Web Services (AWS) arbeitet Nutanix zusammen. Das Unternehmen zeigte in der Keynote, wie sich ein "Xi-Cluster" auf der Public Cloud von AWS einrichten lässt. Dabei werde der Nutanix-Stack nicht einfach auf die AWS-Plattform aufgepfropft, sondern mit allen Services integriert, sagte Rajiv Mirani.

Wie sieht Nutanix' Plan für die nächsten 10 Jahre aus? Schliesslich musste das Unternehmen im August für das Geschäftsjahr 2019 einen Verlust (nach GAAP) von mehr als 621 Millionen US-Dollar vermelden. Vor den angereisten Journalisten sagte CEO Dheeraj Pandey, das Unternehmen wolle Computing überall unsichtbar machen. Mittelfristig gehe es aber auch darum, den Kunden einfach einwandfreie Produkte zu liefern. Ausserdem treibe Nutanix einen strategischen Wandel voran. Nutanix sei heute nicht mehr in erster Linie ein Hersteller von Hardware. "Wir wollen eine Software-Firma sein, aber nahe bei der Hardware bleiben", sagte Pandey.

Ausser seinen Zielen als CEO gab Pandey auch Einschätzungen zu aktuellen Entwicklungen in der IT-Welt. Cybersicherheit etwa sei eines der zentralen Themen der Gegenwart, sagte er. Bereits heute würden einige Staaten virtuelle Kriege führen. Die Digitalisierung werde die Wirtschaft ausserdem weiter verändern. Hierbei sei eine zentrale Frage, ob man Produkte besitze oder für deren Nutzung nach Zeit bezahle. Das Pendel schwinge in Richtung des Abos, wie etwa Spotify zeige.

Kunden und Partner waren zur .Next ins Comwell Conference Center geladen. (Source: Netzmedien)

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