Pitch Night im Viadukt

Samsung kürt die neuen Social Entrepreneurs

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Am 15. Januar hat Samsung die letzte Runde der globalen Corporate-Citizenship-Initiative "Solve for Tomorrow" eingeläutet. Sieben Teams schafften es ins Finale und pitchten vor der Jury und dem Publikum ihre Ideen.

Samsung hat in Zusammenarbeit mit dem Impact Hub Zürich, Differencelab und der Designagentur "Reverse", am 15. Januar die neuen Entrepreneurs der "Solve for Tomorrow"-Initiative gekrönt. "Gesucht waren innovative, technologiebasierte Ideen und Ansätze, welche dabei helfen, gesellschaftliche Barrieren abzubauen", schreibt Samsung. Die ausgewählten Teams wurden in der zweiten Phase durch Workshops und Online-Coaching unterstützt und erhielten dann die Chance, in einem fünfminütigen Pitch, die Jury von sich zu überzeugen. "Der Wettbewerb fördere innovatives Denken, kreative Problemlösung und Teamarbeit, um Ideen zu entdecken, welche die dringendsten Probleme der Gesellschaft lösen." Innovationspotenzial, Umsetzbarkeit und Teamgeist waren die Kriterien, nach denen die Jury die Projekte beurteilte.

Als Sieger ging das Start-up "Cléa" hervor. Die Assistenz- und Jobplattform, die Menschen mit Behinderung mit Assistenten zusammenführt, überzeugte die Jury unter den insgesamt 200 Anmeldungen. Es verfüge über eine grosse Expertise, das Team sei authentisch und das Geschäftsmodell skalierbar und auch finanzierbar. Das Start-up erhält den Hauptpreis mit 100 Tagespässen für den Impact Hub und weiteres Mentoring in ihrem Vorgehen. Der Assistenzhund posierte stolz für das Foto.

Viele Betroffene wüssten gar nicht, dass sie Anspruch auf das Assistenzmodell hätten oder könnten es alleine nicht managen. Genau dabei wolle Cléa helfen. "Die Assistenzplattform setzt sich aus einzelnen Tools zusammen - Jobplattform, Planung, Zeitabrechnung und Abrechnungstool – und erleichtert es so, Assistenten zu finden, das Assistenzteam administrativ zu verwalten und den Assistenzbeitrag direkt mit der kantonalen IV-Stelle abzurechnen", heisst es in einer Mitteilung.

"Die Welt für Blinde sichtbar zu machen"

Den zweiten Platz belegte "Point and See". Gemäss Karin Stephan, Leiterin des Impact Hubs, hat die App einen klaren "Need" bedient: "Point and See ist vom Nutzer her ausgegangen". Das Projekt ist "innovativ und umsetzbar es hat Stakeholder eingebunden." Point and See hätte eine neue Kombination von bestehenden Sachen genutzt, um innovativ zu sein. Mit einer App setze sich das Team vor, "die Welt für Blinde sichtbar zu machen".

Das Team entwickle eine App, die Text auf Touchscreens erkennt und mittels Voice-over-Technologie vorliest. "Der User zeigt mit der Handykamera beispielsweise auf den Touchscreen eines Ticketautomaten oder einer Kaffeemaschine. Wenn der User mit dem Finger in die Richtung des Touchscreens zeigt, liest die App den entsprechenden Text vor", schreibt das Start-up. Nicht zugängliche Touchscreens, wie Displays auf Haushaltsgeräten, werden somit für Sehbehinderte bedienbar gemacht.

"Point and See" während ihrem Pitch. (Source: Netzmedien)

Car Sharing für Menschen ohne Führerausweis

Der dritte Platz ging an "Mobility4all". Die Jury betonte, das Team hätte sich eine Nische in der Sharing Economy gefunden. Mobility4all will Menschen mit und ohne Einschränkung neue Mobilitätslösungen anbieten. Wenn man im hohen Alter plötzlich den Führerausweis verliere, braucht es eine Alternative zur Fortbewegung. Mobility4all möchte eine Car-Sharing-Lösung anbieten, eine Art Rollstuhlbus, den man auch ohne Führerschein bedienen kann.

Das Team von "Mobility4all". (Source: Netzmedien)

Der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV) verlieh zudem Point and See und Cléa eine Sonderauszeichnung für ihr Engagement.

Die restlichen Teams FearlessHero, FriendUp, Lightwave und Linq stellten folgende Projekte vor:

  • FearlessHero arbeite an einem Begleitprogramm explizit für Frauen. Es soll eine Gemeinschaft entstehen, welche sich gegenseitig unterstützt, um sich in der Arbeitswelt zurechtzufinden.

  • FriendUp ist eine Community, die keine bestehende Plattform wie Facebook ersetzen wolle. FriendUp nutze künstliche Intelligenz, um lang anhaltende Freundschaften zu schaffen.

  • "Lightwave ist eine Informations- und Kommunikationsplattform von nachhaltigen Organisationen und Menschen aus Zürich", schreibt der Gründer.

  • Linq entwickle eine Trainings-App, die auf Selbstreflexion baue. Mit einem Trainingsplan könne der Nutzer an seinen zwischenmenschlichen Beziehungen arbeiten.

Lesen Sie im Interview mit Impact-Hub-Mitgründer Christoph Birkholz, warum es das Hub braucht.

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