MSM Research

Die ICT und das Business

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Im letzten Fachbeitrag haben wir über die steigende Anzahl der ICT-Projekte berichtet, die aus den Businessabteilungen der Unternehmen angestossen werden. Der Anteil an der Gesamtheit der ICT-Projekte hat in den vergangenen Jahren die 50-Prozent-Marke deutlich überschritten.

Die Anforderungen und Erwartungen an die ICT-Abteilungen haben im Zuge der steigenden Digitalisierung und disruptiven Transformation des Business in vielen Branchen und Wirtschaftsbereichen zugenommen. Nicht alle ICT-Abteilungen halten mit dem Tempo der digitalen
(R)Evolution Schritt. Gerade in kleineren und mittleren Unternehmen hat die ICT die Rolle des Keydrivers für Innovation und Businesstransformation noch längst nicht übernommen.

Und die aktuelle Krise hat den Druck noch weiter erhöht, die digitale Beschleunigung hat zugenommen, die Businesswelt und ihre Parameter verändern sich schneller als je zuvor. So sieht sich der ICT-Chef aktuell auch mit der Situation konfrontiert, auf breiter Basis Homeoffice-Arbeitsplätze zu schaffen, in kürzester Zeit die notwendigen Infrastrukturen und neuen Anwendungen in den Bereichen Communication und Collaboration aufzusetzen.

(Source: MSM Research)

Nicht mehr Kostenfaktor, sondern Erfolgsfaktor

Wie unsere Analysen und Studienarbeiten der letzten Jahre gezeigt haben, fordern die Fachbereiche der Unternehmen von ihren ICT-Abteilungen zudem eine innovativere Rolle bei der Implementierung neuer Technologien zur Schaffung von höherer Wertschöpfung und messbaren Wettbewerbsvorteilen. Für die Business-Manager ist die ICT der Schlüssel bei der Umsetzung der neuen digitalen Geschäftsmodelle, sie ist der eigentliche Game-Changer. Nicht mehr Kostenfaktor, sondern Erfolgsfaktor im Wettbewerb und der Differenzierung.

Werfen wir nun einen konkreten Blick auf die ICT-Themen und Projekte aus den Fachabteilungen. Wie die Resultate unserer aktuellen Studienarbeit aufzeigen, führen ERP-Projekte derzeit das Ranking der Projekte aus den Fachbereichen an. Auch in den vergangenen Jahren war das Thema immer auf den Top-Plätzen der Projektrangliste zu finden. Die Platzierung ist nicht weiter überraschend, ERP-Anwendungen stellen letztlich das Gehirn und die Lebensader eines Unternehmens dar. Sie steuern den Wertschöpfungsprozess sowie die geschäftlichen Abläufe und nehmen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung innovativer Digitalisierungsprojekte ein.

Auf Platz zwei folgt der Datenschutz. Ein Thema, das sich in kurzer Zeit von den unteren Plätzen des Rankings nach oben verschoben hat. Das Inkrafttreten der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) vor zwei Jahren hat in den Businessabteilungen zu einer massiv gestiegenen Sensibilisierung geführt. Die Unsicherheit bei vielen Fachbereichsleitern ist nach wie vor gross, sich hier auf zu dünnes Eis und unbekanntes Terrain zu begeben.

Auf Platz drei findet sich ein eigentliches Kernthema der aktuellen Coronakrise: Homeoffice und Mobilität. Knapp 40 Prozent der Unternehmen beschäftigen sich derzeit mit Workplace-Projekten. Dazu zählen Devices wie Notebooks oder Tablets ebenso wie Anwendungen aus den Bereichen der Collaboration, Kommunikation, Sicherheit und Vernetzung. Und heute wagen wir bereits die Prognose, dass sich die rasche und umwälzende Veränderung im Bereich Arbeitsplätze und Zusammenarbeit nicht in gleichem Masse nach der Krise wieder zurückentwickeln wird. Corona wird aus unserer heutigen Einschätzung zu einer künftig nachhaltig veränderten Form der Zusammenarbeit und der Arbeitsplätze führen.

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