So sieht das B2B-Angebot von Apple aus
Im Jahr 2018 hat Apple sein B2B-Geschäft in der Schweiz und anderen Ländern neu aufgestellt. Der Konzern baute sein Portfolio stark aus und lancierte den "Apple Business Manager". Das heutige Businessangebot von Apple nimmt es problemlos mit dem der Konkurrenz auf.
Unternehmen können ihre Hard- und Software von verschiedenen namhaften Anbietern beziehen. Dazu gehört auch Apple. Im Jahr 2018 wollte der Konzern seinem B2B-Geschäft mehr Aufschwung verleihen. In der Folge baute das Unternehmen diese Geschäftssparte in Grossbritannien, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz stark aus. Zudem lancierte es im Sommer 2018 das Tool "Apple Business Manager", das unterdessen eines der essenziellen Säulen von Apples Businessangebot darstellt. Zu Apples Kunden gehören heute unter anderem SKF, BSH, Axa France und British Airways. Doch was genau bietet das Unternehmen eigentlich im Businessumfeld?
Zum Einstieg: Apple-Hardware und -Software für Business-Zwecke
Apples Business-Sparte nennt sich "Apple at Work". Das Unternehmen wirbt damit, dass seine Hardware, Software und (Business-)Dienstleistungen nahtlos miteinander zusammenarbeiten. So können User ein Projekt etwa auf einem Mac beginnen und auf einem iPad fertigstellen. Zudem sei alles mit den Apps von Microsoft und Google kompatibel.
Zu Apples Auswahl an Geräten gehören verschiedene Macs, iPads, iPhones, Apple Watches und Apple TV. Wie bei anderen Herstellern gibt es in verschiedenen Kategorien leistungsfähigere Geräte, die sich für anspruchsvollere Aufgaben eignen als die günstigeren Versionen. Ein Beispiel für ein solches stärkeres Gerät ist etwa das iPad Pro.
Apple hat wie andere Hersteller auch eine riesige Auswahl zu bieten, wenn es um Software für Macs und Apps für mobile Geräte geht. So haben User etwa die freie Wahl, ob sie Word von Microsoft, Apples Alternative Pages, Google Docs oder andere Varianten etwa von Libre Office verwenden wollen. Für Unternehmen gibt es aber noch einiges mehr als die Standard-Büro-Programme zu entdecken. Wie etwa bei Microsoft kommen auch bei Apple Technologien wie Augmented Reality (AR) oder maschinelles Lernen (ML) zum Einsatz. Ein Beispiel für eine bestehende AR-Applikation ist etwa die App Shapr, die über die Kamera eines mobilen Apple-Geräts 3-D-Modelle von Objekten, Innenräumen oder Städten erstellt.
Ein weiteres Beispiel ist Teamviewer Pilot, mit dem "AR-Experten" bei verschiedenen Problemen aus der Ferne Support leisten können.
(Source: Apple)
Die App Noted ist ein Beispiel für ML. Die künstliche Intelligenz (KI) filtert bei Audioaufnahmen störende Nebengeräusche heraus und lernt dabei stets dazu. Falls ein Unternehmen mit den bereits vorhandenen Apps seine Ansprüche nicht decken kann, ist es auch möglich, Apps selbst zu entwickeln. Apple stellt dafür die Tools Swift und Xcode zur Verfügung, inklusive Tutorials und Anleitungen. Swift ist gratis und Open Source.
Unternehmen können ihre Applikationen auch bei einem der Partner von Apple entwickeln lassen. Zu diesen Partnern gehören etwa IBM Services, Salesforce und SAP. Zu den Partnern folgt später noch mehr.
Der Apple Business Manager
Ein Kernelement von Apples Business-Dienstleistungen ist der Apple Business Manager. Dabei handelt es sich gemäss Apple um ein webbasiertes Portal für IT-Administratoren, mit dem sie iPhones, iPads, iPod-Touch-Geräte, Macs und Apple TV von einem zentralen Ort aus verwalten können. Das Tool arbeite nahtlos mit Lösungen für die mobile Geräteverwaltung (MDM) zusammen und vereinfache es deshalb etwa, das Verwalten von Geräten zu automatisieren, Apps und Content zu kaufen und verwaltete Apple IDs für Mitarbeitende anzulegen. Damit Mitarbeitende ihre eigenen Apple-Geräte zur Arbeit mitbringen können, gibt es ausser der Geräteregistrierung beim Business Manager auch die Benutzerregistrierung. Auf dem privaten Apple-Gerät existieren dann zwei Apple IDs. So werden Nutzer- und Arbeitsprofil getrennt, was sich mit Funktionen auf bestimmten Geräten anderer Hersteller vergleichen lässt. Gemäss Apple hat die IT des Unternehmens in diesem Szenario nur Zugriff auf bestimmte Konfigurationen und Richtlinien des Geräts (s. Tabelle 1: "Mobile-Device-Management"). Ausserdem seien die privaten Daten des Mitarbeitenden und die Unternehmensdaten kryptografisch getrennt.
(Source: Apple)
Anders sieht die Betreuung unternehmenseigener Geräte aus. Hier können IT-Administratoren mit dem Apple Business Manager etwa den Einrichtungsprozess von Geräten für neue User anpassen, spezifische Sicherheitseinstellungen vornehmen oder Geräte für bestimmte Aufgabenbereiche konfigurieren (s. Tabelle 2: "Die IT hat...").
(Source: Apple)
Ausserdem können sich mehrere Mitarbeitende auf demselben iPad anmelden. Mit einer vom Unternehmen bereitgestellten, verwalteten Apple ID können sie sich einloggen, worauf das Tablet die Daten in eine temporäre Sitzung lädt. Auf Wunsch entfernt das Gerät alle Daten wieder, sobald sich jemand aus einer Sitzung abmeldet.
Weitere Dienste von Apple und Partnern
Apple hat verschiedene Businesspartner, die zusätzliche Dienste im Zusammenhang mit Apples Business-Portfolio anbieten. Accenture, Deloitte und IBM Services helfen Unternehmen gemäss Apple dabei, Back-End-Systeme zu integrieren, mobile Strategien zu entwickeln und Apps zu erstellen. Salesforce und SAP sind ebenfalls Partner von Apple. Sie haben Apps für iOS entwickelt und entwickeln weitere, um die Unternehmensprozesse ihrer Kunden zu optimieren. Partner Cisco bietet für Apple-Produkte Netzwerk-, Sicherheits- und Kollaborationslösungen an.
Des Weiteren sind die Apple Authorised Enterprise Reseller wichtig, um Apple-Produkte in Unternehmen zu implementieren. In der Schweiz handelt es sich dabei um DQ Solutions. Das Unternehmen verkauft Apple-Produkte und gibt auch Kurse zu iPad, iPhone und Apple-Computern.
Interessieren sich kleine und mittlere Unternehmen für eine Beratung zu "Apple at Work", stellt Apple einen "Small-Business-Experten" zur Verfügung.
Finanzierungsmöglichkeiten für Apple Business
Um Geschäftskunden finanziell entgegenzukommen, bietet Apple die "Apple Financial Services" an. Dieser Dienst erstellt Angebote für Unternehmen, die Unterstützung bei Leasing, Zahlungsmöglichkeiten oder Upgrade-Strategien benötigen. Auch DQ Solutions bietet solche Finanzierungslösungen in Zusammenarbeit mit Apple Financial Services an. Die Vorteile eines Finanzierungsleasings sind gemäss DQ Solutions etwa höhere Einsparungen und steuerliche Vorteile.
Support für Unternehmen
Da Apple Hardware, Software und Betriebssystem anbietet, ist auch der Support entsprechend breit abgestützt. Die Dienstleistung läuft unter der Bezeichnung "AppleCare" und bietet drei Abteilungen. "AppleCare: Help Desk Support" unterstützt gemäss Apple das technische Personal in Unternehmen. "AppleCare: OS Support" kümmert sich um IT-Abteilungen auf den drei Supportstufen Integration, Migration und Serverbetrieb. "AppleCare: Enterprise Support" bietet IT-Support und Reparaturen für die Mitarbeitenden.
Weiterbildungskurse für Nutzer und IT-Mitarbeitende
Um den Umstieg auf die Apple-Geräte und -Software zu erleichtern, gibt es verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Ausser der erwähnten DQ-Solutions-Weiterbildungskurse für die Nutzung von Apple-Geräten bietet auch die Klubschule Migros Zürich ein Schulungszertifikat von Apple und entsprechende Weiterbildungen an. Für Nutzer gibt es iPhone- und iPad-Kurse sowie Mac-Kurse. Des Weiteren bietet die Klubschule Multimedia-Kurse an, wo Nutzerinnen und Nutzer verschiedene Möglichkeiten zur Bildgestaltung, Filmerstellung und Desktop Publishing auf dem Mac erlernen. In den Office-Kursen lernen die Teilnehmenden Apple Office und Microsoft Office für Mac kennen.
IT-Mitarbeitende können an der Klubschule Zertifikate erwerben, die ihr technisches Fachwissen bescheinigen. Bei den Mac-OS-X-Zertifizierungen gibt es verschiedene Studienmodule, die auf der Website der Klubschule einsehbar sind. Der Website ist ausserdem zu entnehmen, dass derzeit ein Kurs für die iOS-Programmierung geplant ist. Hier können Interessierte künftig den Einstieg in die Applikationsentwicklung für iPad und iPhone erlernen.