Teilen will gelernt sein, auch im Banking!
Dank neuer Anbieter aus der Welt der Fintechs haben Kunden die Wahl, wie sie ihre täglichen Finanzgeschäfte auf moderne Art und Weise tätigen. Damit Banken konkurrenzfähig bleiben, tun sie gut daran, sich zu öffnen und zu lernen, dass eine geteilte Kundenbeziehung mehr wert ist als keine.
Starten wir mit einem kleinen Selbsttest: Wie viele Apps eines Finanzdienstleisters haben Sie auf Ihrem Smartphone installiert?
Während man noch vor einem Jahrzehnt mit der Antwort "maximal ein bis zwei" rechnen konnte, so sind wir heute schnell einmal bei einem halben Dutzend Apps, mit denen wir unsere private Finanzwelt organisieren. Abgesehen von der Hausbank ist auf einmal das eine oder andere Fintech-Unternehmen auf unserem Mobiltelefon präsent, das seinen Kunden meist nur eine spezifische Dienstleistung in modernem Design und mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis anbietet. Ob Zahlungsabwicklung in der Pizzeria, die günstigere Ferienkreditkarte oder ein digitales Vorsorgekonto: In die traditionelle Wertschöpfungskette der Finanzindustrie nisten sich laufend neue Anbieter ein, die mit frischem Wind nicht nur die junge Kundschaft begeistern.
Das Kundenbedürfnis hat Priorität
Das einstige "Rundum-sorglos-Paket" der Hausbank hat sich in ein Sammelsurium aus verschiedenen Apps verwandelt. Anstatt "alles aus einer Hand" zu bekommen, müssen Nutzer nun den Überblick über mehrere Dienstleister behalten. Ist die Kreditkarte vor der Abreise bereits mit dem Ferienbudget aufgeladen? Wurde der Anlagebetrag der Säule 3a schon gutgeschrieben? Die Welt des Kunden soll durch die neuen Angebote eigentlich einfacher werden, manchmal wird sie aber auch komplizierter. Und trotzdem: Die neuen Anbieter mit Fokus auf das eigentliche Kundenbedürfnis sind gekommen, um zu bleiben.
Wenn nun also der Kunde Spass an der neuen Welt hat, ist es dann nicht sinnvoll, dass die traditionellen Banken über ihren Schatten springen und anstatt nur ihre eigenen Produkte zu verkaufen, sich auch selektiv für Drittanbieter öffnen? Damit schaffen sie sich eine strategische Option, dass ihnen die Kunden im Kerngeschäft treu bleiben. Dies erinnert an die Zeit, als auch die Migros ihr Sortiment mit einigen prominenten Markenprodukten ergänzte, um auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse zu reagieren.
Das Rezept: Kunden und ihre Daten mit Drittanbietern teilen
Eine effiziente Zusammenarbeit zwischen der Hausbank und einem Fintech ist nur möglich, wenn die Integration für den Kunden so einfach wie möglich ist. Wenn ein Kunde zum Beispiel ein Lohnkonto mit der Zahlungs-App eines Drittanbieters verbinden will, muss das mit nur wenigen Klicks möglich sein, ganz im Sinne von "Plug-and-Play".
Die Grundvoraussetzung dafür ist, dass alle Beteiligten bereit sind, die Daten der Kunden auf sichere und standardisierte Weise auszutauschen. Man spricht vom sogenannten "Open Banking", also dem Teilen von Daten durch gemeinsame Schnittstellen. Aber die noch viel wichtigere Voraussetzung ist die strategische Entscheidung, ob die traditionellen Banken gewillt sind, ihre Kunden mit Drittanbietern zu teilen. Die Antwort darauf erübrigt sich: Auch die Migros hat eingesehen, anstatt Mivella besser das Original ins Regal zu stellen.

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