Tim Berners-Lee

Erfinder des World Wide Web wird Beirat von Proton

Uhr
von René Jaun und jor

Tim Berners-Lee wird Beirat des Genfer Unternehmens Proton Technologies. Berners-Lee forschte lange Zeit am Cern und gilt als Erfinder des World Wide Web.

Tim Berners-Lee wird Beirat des Genfer Unternehmens Proton Technologies. (Source: Netzmedien)
Tim Berners-Lee wird Beirat des Genfer Unternehmens Proton Technologies. (Source: Netzmedien)

Das Genfer Unternehmen Proton Technologies erweitert seinen Beirat um ein prominentes Mitglied. Neu stösst Tim Berners-Lee zum Gremium, wie Proton-CEO Andy Yen im Unternehmensblog bekanntgibt.

Tim Berners-Lee gilt allgemein als der Erfinder des World Wide Web. Er habe ein Medium geschaffen, über das Menschen miteinander in Kontakt treten konnten, schreibt Yen weiter. Proton wolle "ein Internet schaffen, in dem die Menschen jederzeit die Kontrolle über ihre Informationen haben". Man teile Berners-Lees Wunsch nach einem Internet, welches den Interessen aller Menschen dient.

Das Konzept des World Wide Web schuf Berners-Lee vor mehr als 30 Jahren während seiner Zeit als Wissenschafter am Kernforschungszentrum Cern. Das Internet selbst ist zwar schon einiges älter, doch bis zur Erfindung des WWW gab es keine Möglichkeit, darüber auf einfache Weise Informationen zu teilen. Diese Möglichkeit wollte er seinem Team am Forschungszentrum Cern geben, wie er zum Beispiel an der Bosch-Konferenz Connected World ausführte. Heute zählt Berners-Lee zu den wichtigsten Kritikern des Web. Er warnt beispielsweise vor Datenmissbrauch, Desinformation, Zensur und Hassreden.

Im Blog hebt Proton Technologies Berners-Lees andauerndes Engagement für ein "besseres Internet" hervor, verweist auf die von ihm mitgegründete World Wide Web Foundation und auf den von ihm initiierten "Contract for the Web", der aus neun Prinzipien besteht.

"Ich freue mich sehr, dem Beirat von Proton beizutreten und Proton auf seinem Weg zu unterstützen. Ich bin ein entschiedener Befürworter des Datenschutzes, und die Werte von Proton, den Menschen die Kontrolle über ihre Daten zu geben, sind eng mit meiner Vision vom Internet in seiner ganzen Bandbreite verbunden", lässt sich der WWW-Erfinder zitieren.

Proton Technologies steckt unter anderem hinter dem E-Mail-Dienst Protonmail, der die Nachrichten seiner Nutzerinnen und Nutzer so verschlüsselt, dass nur Absender und Empfänger sie lesen können. Absolute Anonymität gibt es bei Protonmail aber nicht. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass das Unternehmen IP-Informationen eines Protonmail-Kunden an Strafverfolgungsbehörden weitergeben musste.

Wenn Sie mehr zu Cybercrime und Cybersecurity lesen möchten, melden Sie sich hier für den wöchentlichen Newsletter von Swisscybersecurity.net an. Auf dem Portal gibt es täglich News über aktuelle Bedrohungen und neue Abwehrstrategien.

Webcode
DPF8_229335