SPONSORED-POST Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen

Die digitale Transformation - für die Schweiz, für den Bürger

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von Magdalena Koj, Head E-Government, und Philip Dieringer Head Bern, TI&M

Im Geschäftsleben schreitet die Digitalisierung voran. Und wie sieht es in öffentlichen ­Einrichtungen aus? Hier geht es nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch darum, neue Angebote zu schaffen und auf unvorhergesehene Herausforderungen reagieren zu können.

Magdalena Koj, Head E-Government, und Philip Dieringer Head Bern, TI&M. (Source: zVg)
Magdalena Koj, Head E-Government, und Philip Dieringer Head Bern, TI&M. (Source: zVg)

Die Digitalisierung wirkt sich mittlerweile auf alle Aspekte unseres Lebens aus. Ihr Privatleben organisieren die Menschen schon zu grossen Teilen mit dem Smartphone: E-Paper lesen, Musik über Streaming-Dienste hören, Zugfahrten und Ferienflüge digital buchen und immer öfter finden Menschen auch ihre Partner über Onlineplattformen.

Im Geschäftsleben erleben etliche Branchen tiefgreifende Veränderungen. Die Banken müssen ihre Position gegen neue Start-ups und die grossen Internetkonzerne verteidigen. Dazu geben sie ihre jahrelangen Gewohnheiten auf, öffnen ihre Schnittstellen und experimentieren mit neuen Geschäftsmodellen. Ähnlich geht es den Versicherungen, Industrieunternehmen, Autoherstellern oder auch Energieunternehmen: Sie stellen ihre gesamten Lieferketten um und mutieren zu Dienstleistern mit Angeboten, zu denen ihre ursprünglichen Produkte nur noch einen Teilbeitrag liefern. Sie alle haben erkannt, dass die digitale Transformation weit mehr von ihnen verlangt als eine einfache IT-Umsetzung ihres traditionellen Geschäftsmodells.

Und der Staat?

Nun, der Staat, und das schliesst auch die Kantone und die Gemeinden ein, bekommt es auf den ersten Blick ja nicht mit neuer Konkurrenz zu tun. Weder Start-ups noch Internetkonzerne können einen Ausweis ausstellen, einen Grundbucheintrag vornehmen oder Steuern erheben. Ist es dann also so, dass sich die staatliche Digitalisierung darauf beschränken kann, seinen Bürgerinnen und Bürgern die bestehenden Dienste ein bisschen effizienter und günstiger anzubieten? Der zweite Blick zeigt, dass dieses Vorgehen keine Option sein kann. Die Herausforderungen unserer heutigen dynamischen und volatilen Gesellschaft schlagen unmittelbar auf die Aufgaben der staatlichen Institutionen durch. Die Bekämpfung einer Pandemie zum Beispiel erfordert schnelle und effektive Massnahmen, sei es bei der Kontaktverfolgung, der Bereitstellung von Homeschooling-Infrastrukturen oder bei der schnellen Auszahlung von zielgerichteten Fördergeldern. Die Migrationswellen, die Europa aus den Krisengebieten der Welt erreichen, erfordern neue Formen der Erfassung und Begleitung der Hilfesuchenden. Neue Medien verändern den Prozess der politischen Meinungsbildung und damit auch die politischen Entscheidungsprozesse. Und schliesslich schafft der globale Wettlauf um die besten Talente dann doch noch eine Konkurrenzsituation, der ein Staat mit Fördermassnahmen und Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation begegnen muss.

Es geht also auch bei der Digitalisierung der staatlichen Administrationen nicht nur darum, die staatlichen Kernaufgaben in einer immer schnelleren und komplexeren Welt effektiv zu bewältigen. Es geht hier auch darum, schnell auf unvorhergesehene Herausforderungen reagieren zu können, neue Angebote zu schaffen und eine Bindung zu den Kunden, nämlich den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch dem Gewerbe, der Industrie, den Universitäten oder den Touristen zu schaffen. Es geht darum, digitale Mittel an der Hand zu haben, um die Schweiz im Auftrag der Wählerinnen und Wähler gestalten zu können.

Digitalisierung mit welchen Mitteln?

Die Mittel und Werkzeuge für eine erfolgreiche digitale Transformation müssen dabei prinzipiell dieselben sein, die sich in der Wirtschaft im Laufe der letzten Jahre als Erfolgsfaktoren herauskristallisiert haben. Die dort investierten Ressourcen, das Talent und die Energie sind viel zu umfangreich, und die Lehren aus vergangenen Erfolgen und Rückschlägen der einzelnen Branchen sind viel zu wertvoll, als dass die Ergebnisse und Erkenntnisse nicht von den staatlichen Stellen auch genutzt werden müssen. Konkret sprechen wir hier von den drei Dimensionen «Geisteshaltung», «Arbeitsorganisation» und «Technologie». Jede dieser Dimensionen hat spezielle «öffentliche» Ausprägungen, die den besonderen Gegebenheiten einer staatlichen Institution Rechnung tragen.

So kann ein Kanton natürlich nicht mit der gleichen Risikobereitschaft operieren, wie sie ein privater Investor an den Tag legt. Und auch der sparsame Umgang mit Dokumentationen, wie er in einem agilen Start-up-Team gelebt wird, ist bei Prozessen von öffentlichem Interesse nicht immer machbar. Aber es ist sehr wohl möglich, ein Angebot zu kreieren, das nicht auf die Fähigkeiten der einzelnen Behörde beschränkt ist, sondern das die Bürgerin und den Bürger in ihrer konkreten Lebenssituation abholt.

Die Erfahrung zeigt, dass dieser mutige Schritt in eine nutzer­zentrierte Denkweise mit entsprechender Begleitung gelingen kann. Hier gilt es in erster Linie, Verständnis für die bestehenden Projektprozesse zu zeigen, um dann transparent darzulegen, wie agile Arbeitsweisen darin eingebracht werden können. Die Grundlagen zur Umsetzung von Angeboten in agilen Teams mit guter Qualität und kurzer Time-to-Market bestehen ja bereits. IT-Dienstleister müssen immer zum Ziel haben, Behörden und Ämter zu befähigen, diese Grundlagen zu nutzen und ausserhalb der bekannten Lösungsmuster zu denken.

Und die Technologie?

IT-Angebote zählen heute längst zu den kritischen Infrastrukturen. Kritisch in dem Sinne, dass ungewollte Eingriffe von aussen erhebliche Auswirkungen auf das darauf basierende Geschäft haben. Und so ist es verständlich, dass ein Staat sehr empfindlich auf die Möglichkeit einer Einflussnahme durch Technologieentscheide reagiert. Diskussionen etwa um chinesische Komponenten bei der 5G-Infrastruktur zeigen das sehr deutlich.

Andererseits ist Technologie ein globaler, von US-Firmen dominierter Markt, und es ist nicht denkbar, dass ein Land sich davon völlig unabhängig macht. Dieses Dilemma zeigt sich aktuell bei «der» Kerntechnologie für digitale Transformation – der Cloud. Kein Unternehmen kann und will heute mehr auf die Flexibilität, die Skalierbarkeit und die Vielfalt der Services aus der Cloud verzichten. Praktisch alle neuen Entwicklungen basieren auf dem Technologie-Stack der Cloud; wer da nicht mitzieht, ist innerhalb kurzer Zeit von jeglicher Innovation abgeschnitten. Hat also ein Unternehmen oder eine ganze Branche ein Problem mit einem oder mehreren Aspekten der Cloud, so sollte besser eine Lösung für diesen Aspekt gefunden werden; die Komplettverweigerung ist in den wenigsten Fällen eine Option. Eine effektive Cloud Governance allerdings kann den sicheren Umgang mit der Cloud unter den Leitplanken des öffentlichen Bereichs ermöglichen. Nur wer versteht, wie man Cloud-Dienste nutzen kann, kann diese so einsetzen, dass sie Mehrwert stiften und gleichzeitig den Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Daten unter ausländischem Zugriff

Einer der wesentlichen Aspekte, den eine öffentliche Verwaltung beachten muss, ist die Lokalität der Cloud-Daten. Die Speicherung von sensiblen personenbezogenen Daten auf ausländischen Servern, oder auch nur im Zugriff einer ausländischen Legislative, ist für eine staatliche Stelle nicht akzeptabel. Damit fallen alle grossen Cloud-Anbieter als Technologieplattform, zumindest für die Kernanwendungen der Ämter, durch das Raster.

Die Lösung für dieses Dilemma ist eine lokale Cloud, wie sie etwa TI&M mit ihrer «ti&m swiss eGov cloud» anbietet. In Hochsicherheitsrechenzentren auf Schweizer Boden und unter schweizerischer Führung wird eine auf aktueller Cloud-Technologie basierende Plattform aufgebaut. Damit hat eine Behörde als Kunde alle Vorteile einer Cloud, kombiniert mit lokaler Datenhaltung, branchenspezifischen Sicherheitsmassnahmen und an die Bedürfnisse einer öffentlichen Institution angepassten Dienstleistungen.

Fazit

Die Digitalisierung ist auch für die öffentlichen Verwaltungen eine Herausforderung, die eine grundlegende Transformation im Denken und im Handeln erfordert. Der Staat muss sich dieser Herausforderung stellen – als Dienstleister, der seine Kunden in ihrer Lebenssituation als Bürgerin und Bürger abholt. Mit neuem Denken, neuen Prozessen und Konstellationen sowie modernen Technologien. Gleichzeitig aber, und das geht über die Rolle des reinen Dienstleisters hinaus, auch in voller Verantwortung gegenüber den Bürgern und dem Gemeinwesen. Die Balance zwischen der Nutzung moderner Technologien und ihrer Möglichkeiten und der Verantwortung, allen Bürgern einen geschützten und sicheren Raum zu bieten, in dessen Kontext die politische Gestaltung des Landes stattfindet, wird nicht nur bei der Auswahl der richtigen Cloud ein entscheidender Faktor sein.

Vielmehr geht es um eine Weiterentwicklung des bisherigen Lösungsraums – dieser muss neben dem Fokus auf das finale Produkt neu auch die Bürger sowie den Nutzungskontext miteinbeziehen. Mit Mut zur Veränderung und Innovation gelingt dieser Spagat.

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