Best of Swiss Apps 2021

Die Award Night, zurück in der physischen Welt

Uhr
von René Jaun und slk

Im Zürcher Club Aura ist die siebte Award Night der Best of Swiss Apps über die Bühne gegangen. Swisstopo holte sich den Mastertitel und die Jury vergab 10 Goldmedaillen. Doch eine Kategorie ging goldlos aus.

Zum neunten Mal sind die besten Schweizer Apps ausgezeichnet worden. Nachdem die Award Night von Best of Swiss Apps letztes Jahr wegen der Pandemie gänzlich virtuell über die Bühne ging, verbrachte die Branche diesmal wieder einen gemeinsamen Abend im Zürcher Club Aura.

Die Natur entdecken und mit dem Fernseher sprechen

Insgesamt beurteilte die Jury 183 Einreichungen in 11 Kategorien. Dieses Jahr wurden die beiden Kategorien "Conversational UI" und "User Engagement" neu eingeführt. "Die App-Dichte steigt", begründete Jury-Chairman Christof Zogg die Einführung der zweiten Kategorie. "Deshalb reicht es nicht mehr, wenn man die Grundtugenden erfüllt. Es braucht auch Funktionen, um die User zurückzuholen. Und das ist User Engagement".

Das Team um "Swisscom Voice Assistant" gewinnt Gold in der Kategorie Conversational UI. (Source: Netzmedien)

Gold in dieser Kategorie gewann die Migros-App Nature Detectives Mania, die von Mutabor Technologies und Demodern realisiert wurde. Die Goldmedaille der Kategorie Conversational UI holte sich der Swisscom Voice Assistant, in Auftrag gegeben von Swisscom, und umgesetzt durch VUI.agency Schweiz.

Das Team um "EM.App" holt sich Gold in der Kategorie Business Impact. (Source: Netzmedien)

Für spezifische Zielgruppen oder die grosse Masse

Unter den ausgezeichneten Apps befinden sich einige, die für ganz spezifische Personengruppen entwickelt wurden. EM.App, Goldgewinner in der Kategorie Business Impact, hilft laut dem Jury-Urteil Elektrikerinnen und Elektrikern auf Baustellen, "auf einfache Weise genau das benötigte und auch das "richtige" Produkt zu bestellen". Blinde und sehbehinderte Menschen wiederum dürften sich über den Gewinner der Kategorie Innovation freuen, nämlich der Smartstop-App, die ihnen aktuelle Fahrplaninformationen an ÖV-Haltestellen liefert.

Demgegenüber will die Digital Experience Platform, eine progressive Web App des Flughafens Zürich und Goldgewinner in der Kategorie Mobile Web, möglichst viele Reisende ansprechen.

Gold in der Kategorie Campaigns geht an das Team um "Runtime". (Source: Netzmedien)

Gleich drei Goldgewinner-Apps sind für jene interessant, die sich gern bewegen, oder dies öfter tun möchten. Runtime, Gewinner der Kategorie Campaigns, soll Schweizerinnen und Schweizer zum Rennen bringen. Benevita, Kategorie User Experience & Usability, motiviert die User generell zu gesundheitsfördernden Aktivitäten. Und die Swisstopo-App, Gewinner der Kategorie Functionality, lädt mit genauen Landkarten zum Wandern ein.

Mit guter Arbeit und populärer Marke zum Sieg

Zum Schluss des Abends konnte Swisstopo denn auch den Mastertitel in Empfang nehmen. Die App des Bundesamtes für Landestopografie, umgesetzt durch Ubique Innovation, war sowohl beim Saalpublikum als auch in der Leserwahl die Favoritin.

Jury-Chairman Christof Zogg, der ebenfalls den zweiten Teil seines berüchtigten Jahresrückblicks präsentierte. (Source: Netzmedien)

"Sicher ein würdiger Sieger", kommentiert Jury-Chairman Christof Zogg auf Anfrage die Auszeichnung. Die App habe durch gute, solide Arbeit überzeugt. Gleichzeitig stehe sie für eine populäre Marke, und "das gibt natürlich eine erfolgreiche Mischung".

Auf Anfrage verrät Ubique-Geschäftsführer Mathias Wellig, zwischen der ersten Konzeption und dem Release der App sei "etwas mehr als ein halbes Jahr vergangen". Gefragt, wie die Entwicklung so schnell möglich war, erklärt er: "Es war von Anfang an klar, was wir wollen. Und wir hatten von Anfang an das klare Ziel, die App zur Wandersaison fertig zu haben." Abgeschlossen ist das Projekt aber noch nicht: "Wir werden den Panoramamodus weiter entwickeln, und auch andere Features verbessern", stellt er in Aussicht.

In noch kürzerer Zeit entwickelte Wellig und sein Unternehmen letztes Jahr die SwissCovid-App. Mehr dazu lesen Sie hier.

Erstmals kein Gold für Design

Für eine Überraschung sorgte die Jury der Kategorie Design. Statt einen Goldgewinner zu nennen, zeigte Jurypräsident Christian Woelk dem Publikum einen leeren Umschlag. "Die eingereichten Projekte waren nicht wirklich schlecht", sagte er dann. "Sie waren aber leider nicht so gut wie die Kandidaten letztes Jahr. Nehmt es bitte als Ansporn für die nächste Ausgabe!"

Dies sei zum ersten Mal passiert, bestätigt Christof Zogg auf Anfrage. Es seien "sehr gute, sehr solide Design-Apps" eingereicht worden, ergänzt er. Aber die Jury sei immer auf der Suche nach dem Neuen und dem nächsten Schritt. "Expertinnen und Experten werden nur beeindruckt von Sachen, die sie noch nie gesehen haben, und dieses Jahr hatten sie vieles bereits gesehen."

Die nächste Award Night von Best of Swiss Apps findet am 2. November 2022 statt. Doch schon vorher stehen Web-Projekte im Mittelpunkt: Kommenden Montag startet die Einreichephase der nächsten Best of Swiss Web Awards.

Alle Highlights des Abends können Sie hier im Liveticker nachlesen.

Webcode
DPF8_236798