Verbandsnachrichten

Mobilität Schweiz: Wie sieht die neue Normalität aus?

Uhr
von Peter Grütter, Präsident, Asut

Trotz Klimadebatte und Überlastung der Infrastrukturen – der Personenverkehr auf Strasse und Schiene hat seit 2010 laufend zugenommen. Weder Staustunden noch überfüllte Züge konnten das wachsende Mobilitätsbedürfnis bremsen. Erst die Pandemie hat den Alltag auf den Kopf gestellt, und das stellt auch der Bereich der Mobilität eindrücklich unter Beweis.

Homeoffice ist für Büroangestellte zur Pflicht geworden und geschäftliche und private Reisetätigkeiten kamen praktisch zum Erliegen. Statt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wurde immer mehr auf Auto, Fahrrad oder E-Roller umgestiegen. Fernreisen waren kaum mehr möglich und haben stark an Attraktivität verloren – im Gegensatz zu umliegenden Regionen oder Nachbarländern. Reisen ist nicht mehr selbstverständlich, sondern wird (wieder) als etwas Besonderes angesehen.

Mit der Rückkehr zu einer neuen Normalität stellt sich die Frage, ob und welche Veränderungen Bestand haben werden. Onlineshopping, Videokonferenzen, Collaboration-Tools oder Homeschooling haben den Praxistest bestanden, und ohne Kommunikationsinfrastrukturen hätte die Schweiz diese Krise kaum bewältigen können. Führt dies nun auch in der Mobilität zu einer höheren Akzeptanz und vor allem Nutzung von neuen innovativen Mobilitätsangeboten? Zumindest tageweises Homeoffice scheint für viele Arbeitnehmende ein grosses Bedürfnis zu sein und hat das Potenzial, die Spitzenbelastungen der Verkehrssysteme zu brechen.

Die Digitalisierung hat noch mehr an Bedeutung gewonnen und eine rasche Veränderungsfähigkeit ist gefordert. Es gilt nun, zu analysieren und umzusetzen, wie die Digitalisierung und bestehende und neue Mobilitätsformen für die zukünftige Mobilität Schweiz optimal eingesetzt werden müssen und welche neuen Rahmenbedingungen es dazu allenfalls braucht.

21. Asut-Kolloquium / Fachtagung Astra, Its-ch, TCS

Wie setzt sich diese Entwicklung fort? Wie verändert sich das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung in den nächsten Jahren? Wird Co-Working und Homeoffice wirklich zu einem Bestandteil jeder Unternehmenskultur, und was bedeutet das für die Mobilität? Wie sehen Reisen in der Zukunft aus, und muss sich die Tourismusbranche neu erfinden? Was um alles in der Welt hat Diversity mit Mobilität zu tun? Ist die Schweiz – oder zumindest die urbanen Zentren – bereit für Mobility-as-a-Service? Wie müssen neue und nachhaltige Mobilitätsangebote ausgestaltet werden und welche guten Beispiele finden wir im europäischen Umfeld?

Am 21. Asut-Kolloquium / Fachtagung Astra, Its-ch und TCS kommen unter dem Motto "Ändernde Mobilitätsbedürfnisse – Chancen und Auswirkungen auf das Mobilitätssystem Schweiz" namhafte CEOs führender Unternehmen, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie ausgewiesene Expertinnen und Experten zu Wort. Dazu gehören unter anderem Jürg Grossen, Unternehmer, Nationalrat und Präsident der GLP Schweiz, Marta Kwiatkowski Schenk, Senior Researcher, Deputy Head Think Tank vom GDI, Prof. Dr. Timo Ohnmacht, Forschungskoordinator der HSLU, Werner Schindler, CEO von Railtour Suisse, Anett Numa, Digital Transformation Adviser vom E-Estonia Briefing Center, oder Senatsdirektor Martin Huber, Leiter des Amts Verkehr in der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg, die zu diesen zentralen Fragen in Referaten und Diskussionen Stellung nehmen.

Wie immer bietet der Anlass den Teilnehmenden zudem den idealen Rahmen für Gespräche und Kontakte mit Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sowie mit Branchenvertretern und Kunden.

Tags
Webcode
DPF8_236210