Im Restaurant Andulino

Durch die Mall of Switzerland düst ein miauender Service-Roboter

Uhr
von Nadja Baumgartner und kfi

Ein neuer Service-Mitarbeitender kutschiert Getränke, Pizzas und Geschirr durch das Restaurant Andulino in der Mall of Switzerland. Dieser miauende Robo-Angstellte ist der erste seiner Art.

Der Bellabot bringt Essen und Getränke. (Source: Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=MMUkyfJ9Yhc)
Der Bellabot bringt Essen und Getränke. (Source: Screenshot https://www.youtube.com/watch?v=MMUkyfJ9Yhc)

Der neue Mitarbeitende des Restaurants Andulino in der Mall of Switzerland kann so einiges, wie etwa Pizzas, Redbull und sonstige Getränke transportieren. Aber er ist keinesfalls ein normaler Angestellter, sondern ein miauender Service-Roboter. In der Eingangshalle erledigt er diverse Jobs, wie etwa die Desserts in der Gelateria am anderen Ende der Mall abholen und die Gäste bedienen. So könne er dem Personal einiges an Arbeit ersparen, ersetzen soll er die Mitarbeitenden aber nicht. Er dient lediglich als Unterstützung, wie das Restaurant mitteilt.

Wie eine Katze

Falls den Gästen dann doch die soziale Interaktion fehlt: Der Bellabot miaut, wenn man ihn am Kopf streichelt. Anstatt eines menschlichen Gesichtes ziert das Antlitz einer Katze den Bildschirm, dessen Augen immer wieder umherwandern, wie "Luzernerzeitung.ch" berichtet.

Androider Kater freut sich, wenn man ihn streichelt. (Source: Precom Group)

Dennoch beharren einige Kundinnen und Kunden auf ausschliesslich menschlichen Service. "Wir sind sehr flexibel und fragen den Gast bereits bei der Ankunft, ob er vom Roboter bedient werden möchte", erklärt Geschäftsleiter des Restaurants Jeyakumar Thambiaiah.

(v.l) Geschäftsführer im Andulino Jeyakumar Thambiaiah und sein Marketingleiter Toni Singh. (Source: Precom Group)

Werni im Verkehrshaus

Nicht nur in der Mall of Switzerland ist der Roboter zu sehen – eine Variante von ihm namens "Werni" zeigt sich auch in der Gastronomie des Luzerner Verkehrshaus. Der Roboter wurde von der Luzerner Precom Group entwickelt, die von Thomas Holenstein geleitet wird. "Vor einer Anschaffung muss der Käufer zu 100 Prozent vom Konzept überzeugt sein", sagt er. Es brauche keine Schulung oder technisches Vorwissen für den Katzen-Android. Er orientiere sich mithilfe einer Lasertechnik und könne so Gegenstände erkennen. Sobald er eine ihm unbekannte Bewegung registriert, macht er von seinem Not-Stopp-System Gebrauch und stellt all seine Tätigkeiten ein, wie die Precom Group erklärt.

Thomas Holenstein ist Geschäftsleiter bei Precom Group. (Source: Precom Group)

Mensch vs. Roboter

Trotzdem lässt sich Holenstein selbst lieber von einem Menschen bedienen. "Das ist der grosse Vorteil an unserem Roboter. Er soll dort aushelfen, wo dem Personal zu wenig Zeit bleibt", erklärt er. "So können sich die Mitarbeitenden wieder in Ruhe ihrer Hauptaufgabe, der Gästebedienung, widmen. Einen Ersatz für das Servicepersonal wird und soll der Roboter nicht sein."

Das Video dazu, was der Bellabot zu bieten hat. (Source: Youtube / Pudu Robotics)

Ziel sei es, den Bellabot auch in andere Bereiche einzubinden: als Getränkelieferant während Beratungen in Autohäusern, Briefschaften-Transporteur in Bürohäusern, Informationsträger an Messen, kontaktloser Zusteller in Krankenhäusern oder in Einkaufszentren. Hier habe das Unternehmen bereits weitere Roboter geplant wie den Werberoboter KettyBot, den Desinfektionsroboter Puductor 2 und den Aufzüge-bedienden Hotellerieroboter FlashBot.

Auch im Luzerner Verkehrshaus ist der Roboter zu sehen. (Source: Precom Group)

Nicht nur Luzern probiert sich an Robotern, auch das Wallis packt an. Und zwar mit einem kofferschleppenden Gepäckroboter. Hier können Sie mehr darüber lesen.

Webcode
DPF8_237125