E-Government Monitor 2021

Schweizerinnen und Schweizer wollen mehr Onlineangebote von Behörden

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von Nadja Baumgartner und lha

Der Wunsch nach E-Services ist bei der Bevölkerung vorhanden. 2021 nutzen 60 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ein entsprechendes Angebot. Allerdings sank die Zufriedenheit mit den digitalen Services der Ämter.

(Source: bloomicon / Fotolia.com)
(Source: bloomicon / Fotolia.com)

Die Initiative D21 und die Technische Universität München haben den E-Government Monitor 2021 veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie sich Bekanntheit, Nutzung, Zufriedenheit und Nutzungsbarrieren in Zusammenhang mit digitalen Behördengängen in der Schweiz, in Deutschland und Österreich verändert haben. Schwerpunkt seien die digitalen Dienste der Behörden während der Pandemiebekämpfung.

Nutzung stagniert

Der Studie zufolge haben in den vergangenen 12 Monaten 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung ein Onlineangebot der Behörden genutzt. Dieser Wert blieb schon seit Beginn der Messung im Jahr 2021 bei dieser Zahl stecken. Trotzdem sei der Wunsch nach mehr E-Services da. Schweizerinnen und Schweizer nutzen insbesondere die Onlineressourcen, wenn sie beispielsweise Informationen zu Zuständigkeit oder Öffnungszeiten der Behörden suchen, die Steuererklärung ausfüllen, mit der Behörde kommunizieren oder einen Termin vereinbaren.

Zufriedenheit nimmt ab

Die DACH-Region scheint mit dem Onlineangebot der Behörden weniger zufrieden zu sein als 2020. Die Zufriedenheit hat im Vergleich zum Vorjahr abgenommen: In der Schweiz sind nur noch 66 Prozent (-8 Prozent) zufrieden, in Österreich sind es auch 66 Prozent (-13 Prozent) und in Deutschland 47 Prozent (-15 Prozent). Die Services seien einfach zu navigieren, bequem und zuverlässig. Trotzdem gebe es einige Hemmschwellen. 42 Prozent nutzen gemäss der Studie die Onlinedienste nicht, weil sie diese nicht kennen. Zudem ist für die Hälfte der Befragten der persönliche Kontakt auf Ämtern wichtig und einfacher als über das Internet.

Es gibt gemäss dem Monitor einen guten Grund, warum die Zufriedenheit stagniert, respektive abnahm. Drei Viertel der Befragten (rund 75 Prozent) in der Schweiz finden es leicht, allgemeine Onlinedienste von privaten Anbietern zu erledigen. Dagegen glauben nur 65 Prozent, dass die Abwicklung von E-Services von Behörden für sie kein Problem ist. Das zeige, dass die Onlinedienste der Privatwirtschaft die steigenden Bedürfnisse der Nutzenden beim Onlineangebot besser erkennen und befriedigen können, als E-Services der Verwaltung.

Auswirkungen der Coronakrise

Die Pandemie hat die Onlinenutzung angekurbelt. 18 Prozent (+6 Prozent) der Schweizerinnen und Schweizer gaben an, während der Coronakrise ihre Behördengänge vermehrt online durchgeführt zu haben. 7 Prozent (+4 Prozent) haben zum ersten Mal überhaupt einen E-Service genutzt. Nur 17 Prozent, 13 Prozent weniger als im Vorjahr, wollten keine Onlinedienste nutzen.

65 Prozent der Befragten in der Schweiz seien zufrieden mit dem Pandemiemanagement. Rund 60 Prozent vertrauen dem Staat. Insbesondere die Online-Einkaufsmöglichkeiten, die Onlinevereinbarung von Terminen bei Behörden sowie der Austausch von Dokumenten auf digitalem Weg werden geschätzt.

Die ganze Studie ist online aufgeschalten.

Der Bund will übrigens weitere Schritte einleiten, um Behördendienstleistungen digital anzubieten. Bis Ende 2021 soll die Bundeskanzlei Grundlagendokumente zu elektronischen Schnittstellen erarbeiten. Hier können Sie mehr darüber lesen.

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