Am Universitätsspital Zürich

Dieser Roboter desinfiziert Patientenzimmer

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von Nadja Baumgartner und jor

Das Universitätsspital Zürich hat sich einen Desinfektionsroboter zugelegt. Er soll die Patientenzimmer mit UV-C-Strahlen reinigen, um die Patientensicherheit zu gewährleisten.

Der neue Desinfektionsroboter im Universitätsspital Zürich. (Source: Universitätsspital Zürich)
Der neue Desinfektionsroboter im Universitätsspital Zürich. (Source: Universitätsspital Zürich)

Der Desinfektionsroboter "Hero21" düst durch die Gänge des Unversitätsspitals Zürich (USZ). Seine Aufgabe ist es, die Patientenzimmer mit UV-C-Strahlen zu reinigen, wie das Unispital mitteilt. Falls ihm irgend etwas in den Weg kommt, stoppt er und findet nach einigen Momenten eine Ausweichroute.

Mit den angebrachten Sensoren am rollenden Unterteil könne er sich eigenständig in Räumen orientieren und die Punkte ansteuern, die das Personal ihm vorgibt.

UV-Strahlen zur Desinfektion

Die acht UV-Strahlen auf seinem Unterteil desinfizieren fleissig verschiedene Räume, um Erreger abzutöten und so die Patientensicherheit zu gewährleisten. "Die Wirksamkeit von UV-C-Strahlen zur Bekämpfung von Bakterien und Viren auf Oberflächen und in der Raumluft ist wissenschaftlich unbestritten", sagt Aline Wolfensberger, Oberärztin der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene am USZ. "Der Reinigungsroboter ist ein einfach einzusetzender Helfer, um Erreger wirksam und effizient zu beseitigen."

Je länger die Strahlungen andauern und je näher die Strahlenquelle beim Reinigungsobjekt liegt, desto besser sei die Desinfektion. Reinungskräfte seien jedoch nicht zu ersetzen und hätten trotzdem die Nase vorn. Das Licht des Roboters komme beispielsweise an manchen Stellen nicht hin wie etwa in geschlossene Schränke oder unter einem Bett.

Patientensicherheit gewährleisten

"Wir setzen den Roboter für die Zweitreinigung von Patientenzimmern ein, in denen zum Beispiel Patientinnen und Patienten mit 'Spitalkeimen', also mit spitalhygienisch relevanten Erregern, untergebracht waren", sagt Adrian Lottenbach, Qualitätsbeauftragter im Bereich Facility Services. Die gründliche Desinfektion dieser Zimmer besonders wichtig. "Bis anhin machten die Reinigungsequipen in diesen Räumen zwei Durchgänge. Nun ersetzen wir die zweite Reinigung durch UV-Desinfektion. Das Ziel dieser Innovation ist es, die qualitativ bestmögliche Reinigung zu erreichen und damit die Patientensicherheit weiter zu erhöhen", ergänzt er und fügt hinzu: "Die Effizienz zu erhöhen, steht bei diesem Digitalisierungsprojekt nicht im Fokus."

Gemäss Unispital Zürich dauert die Desinfektion eines Raumes rund 15 Minuten. Zuvor muss der Hero21 das Zimmer aber erst vermessen. Eine Programmierung des Roboters hilft dabei festzulegen, an welchen Stellen er strahlen soll. Reinigungskräfte können ihm selbstständig Aufträge auferlegen.

Da die UV-Strahlen stärker als Sonnenstrahlen und potenziell krebserregend seien, dürften sich während der Desinfektion keine Menschen im Raum befinden. Das Universitätsspital platziere zur erweiterten Sicherheit Sensoren an den Zimmertüren. Ausserdem würde der Roboter mithilfe eines Bewegungssensors seine Tätigkeit unmittelbar unterbrechen, sollte jemand das Zimmer betreten.

Nicht nur in Patientenzimmern düst ein Roboter herum, auch im Restaurant Andulino fährt einer seine Runden. Dabei kutschiert er Getränke, Pizzas und Geschirr herum. Hier können Sie mehr darüber lesen.

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