Pilotprojekt in Zürich

Swica und Spitex bündeln Telemedizin und Pflege

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von Sophie-Kathrin Klimas und jor

Spitex Zürich und der Telemedizinanbieter Santé24 starten ein Pilotprojekt in der Stadt Zürich. Spitex-Pflegende vor Ort sollen telemedizinisch tätige Ärztinnen und Ärzte unterstützen, um Diagnosen zu stellen und Therapien einzuleiten.

(Source: ©Matthias Willi)
(Source: ©Matthias Willi)

Ärzte und Ärztinnen in der Telemedizin sollen Unterstützung durch Pflegepersonal vor Ort bekommen. Ein Pilotprojekt von Swicas Telemedizinanbieter Santé24 und Spitex Zürich soll dieses Konzept prüfen. Die Tests finden in der Stadt Zürich statt und sollen ein Jahr laufen, wie die Krankenkasse Swica mitteilt.

Das Projekt soll eine Lücke im bestehenden telemedizinischen Angebot der Swica schliessen. Die Projektpartner erhoffen sich eine höhere Patientenzufriedenheit und tiefere Kosten. Der Telemedizinanbieter Santé24 könne durch die Zusammenarbeit zudem häufiger Diagnosen stellen und Therapien einleiten, heisst es in der Mitteilung weiter.

Die Swica beschreibt den Ablauf im Rahmen des Pilotprojekts wie folgt: Die telemedizinisch tätige Ärztin bietet dem Patienten einen Besuch von einer Pflegefachkraft an. Spätestens vier Stunden später sei die Pflegefachkraft vor Ort, beurteile die Situation und untersuche den Patienten. Anschliessend gehen die erhobenen Daten an die behandelnde Ärztin, die eine Diagnose erstellt und telefonisch Rücksprache mit der Pflegefachkraft nimmt, um die weitere Therapie abzusprechen.

Die Pflegefachkraft könne beispielsweise Blutdruck, Temperatur und Sauerstoffsättigung messen. Zusätzlich würde die Pflegefachperson die soziale Situation sowie das Umfeld der zu behandelnden Person einschätzen, heisst es in der Mitteilung der Swica. Bei Bedarf würden weitere Pflegeleistungen durch die Spitex organisiert.

Das Pilotprojekt läuft voraussichtlich ein Jahr und soll den möglichen Nutzen sowie die Machbarkeit dieser Art von Versorgung prüfen. Das Vorgehen werde in der Stadt Zürich bei allen Swica-Versicherten unabhängig vom Versicherungsmodell ab einem Alter von 16 Jahren getestet.

Nach dem Ausbruch von Covid-19 entwickelten mehrere Schweizer Unternehmen Telemedizin-Angebote - es kam zu einem regelrechten Boom in der Telemedizin. Der Berufsverband der Schweizer Ärzte (FMH) hat ein Merkblatt (PDF) erstellt, um Ärztinnen und Ärzte "über die Möglichkeiten der sicheren telemedizinischen Konsultation" im Kontext der Pandemie zu informieren. Der FMH hat die wichtigsten Messaging- und Videolösungen überprüft und ihre Vorteile und Risiken beurteilt. Während Zoom, Cisco WebEx und Video empfohlen werden, rät er von Skype ab, da der Service demnach nicht ausreichend sicher sei.

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