Wild Card von Vanessa Gentile

Digitalisierung heisst auch "Kompetenzen vermitteln"

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von Vanessa Gentile, Director Marketing, Salesforce Schweiz

Die vergangenen zwei Jahre haben vor allem auf eines aufmerksam gemacht: Lücken. Eine davon ist die Fähigkeitslücke bei digitalen Kompetenzen. Im ganzen Digitalisierungswettlauf bleiben nämlich die Mitarbeitenden und ihre Qualifikationen oft auf der Strecke. Insbesondere Frauen können Unterstützung gebrauchen. Wir müssen etwas tun und zuallererst die Haltung ändern.

Vanessa Gentile, Director Marketing, Salesforce Schweiz. (Source: zVg)
Vanessa Gentile, Director Marketing, Salesforce Schweiz. (Source: zVg)

Der Fachkräftemangel hat schon vor Jahren gezeigt, dass gefestigte Kompetenzen im digitalen Umfeld eine Rarität darstellen. Es ist inzwischen auch nicht einfacher geworden, qualifizierte Leute zu finden. Eine kürzlich durchgeführte Studie von Salesforce bestätigt dies nun und zeigt alarmierende Ergebnisse. Weltweit fühlen sich ganze 76 Prozent der Berufstätigen nicht vorbereitet auf die Arbeit in einer digitalen Zukunft. Und trotzdem unternimmt nur rund ein Drittel etwas aktiv, um dem entgegenzuwirken. Die Schweiz bildet hier leider keine Ausnahme.

Dieser sogenannte "Skill Gap" ist eine wichtige Tatsache, um die wir uns (Unternehmen, CIO, CEOs etc.) jetzt kümmern müssen. Und die Lücke reicht weit: von der Nutzung digitaler Geräte bis hin zur Programmierung und Entwicklung von Applikationen. Technologiebasierte Unternehmen können daher von den potenziellen Mitarbeitenden nicht mehr verlangen, schon das ganze Portfolio an benötigten Fähigkeiten mitzubringen. Vielmehr stehen diese Unternehmen in der Pflicht, Raum für die spezifische Kompetenzvermittlung zu schaffen. Natürlich stellt dies in erster Linie ein Investment dar, das sich aber bei proaktivem Handeln auf lange Sicht in der Bilanz positiv auswirkt. Wenn nichts getan wird, riskiert man, dass letztlich die Arbeitskräfte weder gefunden noch gehalten werden können – gleichzeitig sind hohe Kosten für die Rekrutierungsbemühungen angefallen.

Es gibt durchaus Firmen, die sich schon proaktiv für die Weiterbildung und stetige Re-Qualifikation der eigenen Mitarbeitenden einsetzen. Ein solcher Ansatz hat neben dem Ausbau der Kompetenzen aber noch einen weiteren Vorteil: Die Diversität lässt sich steigern. Wir wissen alle, dass beispielsweise Frauen im Technologiesektor massiv untervertreten sind. Spezielle Programme und Lernplattformen unterstützen in beiden Belangen. So ist es auch mit der Initiative "Bring Women back to Work", die ich bei Salesforce lancieren durfte.

Um so etwas umsetzen zu können, braucht es offene Partner und Unterstützer, die dem Motto "hire for attitude and train for skills" folgen können. Ich wünsche mir für die unmittelbare Zukunft, dass sich die Unternehmen das Thema rund um die digitalen Kompetenzen zu Herzen nehmen und den Mut haben, offener zu werden. Offener, die Fähigkeiten direkt im Job zu vermitteln und dedizierten Raum für die Weiterentwicklung dieser zu kreieren. Offener für einen diversen Talent-Pool. Am Ende profitieren nämlich alle davon: die Branche, Arbeitgeber und Arbeitnehmerinnen.

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