Investitionsangebote, Vorschussbetrug und mehr

NCSC warnt vor Gaunereien in Zusammenhang mit Ukraine-Krieg

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von René Jaun und lha

Betrüger nutzen den Krieg Russlands gegen die Ukraine für ihre kriminellen Machenschaften aus. Das NCSC warnt etwa vor unseriösen Spendenaufrufen, Investitionsangeboten und untergejubelter Schadsoftware.

(Source: cottidie / iStock.com)
(Source: cottidie / iStock.com)

Wer in diesen Tagen eine E-Mail zu einer Hilfsaktion für die Ukraine erhält, sollte genau hinsehen. Denn leider nutzen Kriminelle den Krieg Russlands gegen die Ukraine für diverse Betrügereien aus, warnt das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC), und nennt einige Beispiele.

So wurden der Behörde etwa verdächtige E-Mails zu Spendenaufrufen für Opfer in der Ukraine gemeldet. Diese enthielten jeweils eine IBAN-Nummer, auf die man einen Betrag einzahlen soll, um zu helfen. Wenn es sich allerdings nicht um eine offizielle IBAN eines anerkannten Hilfswerks handle, sei es sehr schwierig abzuschätzen, wie seriös so ein Angebot ist und ob nicht am Schluss das Geld anstatt den Opfern, den Betrügern zugutekommt, schreibt das NCSC.

Es empfiehlt, für Spenden nur IBAN-Konten von Organisationen mit dem Zewo-Gütesiegel zu verwenden. Die Stiftung Zewo, die Hilfsorganisationen prüft und zertifiziert, stellt auf ihrer Website einige Möglichkeiten vor.

Geld investieren und angeblich abkassieren

Weiter wurde das NCSC über offensichtliche Betrugsversuche informiert. So soll mit einem lukrativen Investitionsangebot, angeblich von der UNO, den Kriegsopfern in der Ukraine geholfen werden. Beim Einzahlen von 500 Euro soll die oder der Investierende nach Ablauf einer Woche den Betrag von 8000 Euro zurückerhalten. "Neben dem an sich schon unseriösen Angebot, in so kurzer Zeit so viel Geld zu verdienen, ist es noch unverständlicher, wieso der angebliche Gewinn dann nicht den Opfern zugutekommen soll", kommentiert die Behörde.

Laut dem NCSC schlagen sich aktuelle Ereignisse jeweils am schnellsten in den Vorschussbetrugs-E-Mails nieder. Beispielhaft schildert das NCSC den Fall eines angeblichen ukrainischen Schiffsingenieurs, der seine Familie und sein Vermögen von einer Million Franken aus dem Land bringen wolle, und dazu um Hilfe bittet. Gehen Empfänger dieser E-Mails darauf ein, dann wird ein Teil des Vermögens in Aussicht gestellt, es folgen dann aber sehr schnell irgendwelche Geldforderungen. "Es ist klar, dass sich der Schiffsingenieur weder in der Ukraine befindet, noch dass das Vermögen existiert. Es handelt sich um einen klassischen Vorschussbetrug", konstatiert das NCSC und rät zu Skepsis beim Erhalt solcher E-Mails.

Vorsicht vor Malware

Zukünftig erwarte man auch Meldungen zu E-Mails mit Bezug zur Ukraine, die versuchen, Schadsoftware zu verteilen, schreibt das NCSC. Schon während früherer ähnlicher Ereignisse seien zum Beispiel Filme über angebliche Bombenangriffe versendet worden, bei welchen man zunächst ein Videoprogramm herunterladen musste, um das Video anzusehen. Diese Videoprogramme enthielten allerdings eine Schadsoftware.

Die Behörde rät: "Klicken Sie in verdächtigen E-Mails auf keine Anhänge und folgen Sie keinen Links - Sie riskieren sonst, Ihr Gerät mit Schadsoftware zu infizieren."

Das wöchentliche Update des NCSC enthält auch eine gute Nachricht: Der Meldeeingang in der vergangenen Woche sei nämlich zurückgegangen. Am häufigsten werden demnach immer noch gefälschte Erpressungsschreiben gemeldet, die angeblich im Namen von Strafverfolgungsbehörden versendet werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

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Alles über die IT-Aspekte des Kriegs in Osteuropa lesen Sie im Themendossier.

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