Viva Sales

Microsoft verzahnt seine Software enger mit CRM-Systemen

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: René Jaun, kfi

Microsoft erweitert seine Viva-Plattform um ein neues Modul für die Vertriebsbranche. Mit Viva Sales sollen sich CRM-Systeme mit Daten aus Microsoft 365 und Microsoft Teams synchronisieren lassen.

(Source: venimo / iStock.com)
(Source: venimo / iStock.com)

Microsoft hat die baldige Verfügbarkeit eines neuen Moduls für seine Viva-Plattform angekündigt, das speziell auf den Vertrieb ausgerichtet ist. Die im Februar 2021 vorgestellte Viva-Plattform beinhaltet aktuell diverse Anwendungen für das Management der Mitarbeitererfahrung (Connections, Learning, Topics und Insights sowie Goals als Vorschau). Das neue Modul Viva Sales, welches ab dem vierten Quartal 2022 verfügbar sein soll, ermögliche es Verkaufsmitarbeitenden, die Daten und Erkenntnisse aus den Kollaborations- und Produktivitäts-Anwendungen Microsoft 365 und Microsoft Teams in ein CRM-System zu überführen. Bezüglich der damit kompatiblen CRM-Systeme bleibt Microsoft vage. Laut dem Unternehmen könnte es sich um Dynamics CRM oder Lösungen von Drittanbietern handeln.

Etwas konkreter werden Mitarbeitende aus der Vertriebsbranche mit Viva Sales die Erfassung von Informationen aus Microsoft 365 und Teams automatisieren, wodurch die Notwendigkeit der manuellen Dateneingabe entfällt, teilt Microsoft mit. Ausserdem generiert Viva Sales KI-gesteuerte Empfehlungen und Erinnerungen. Damit können Verkäufer Zeit sparen und der Organisation eine vollständigere Sicht auf den Kunden bieten.

"Die Zukunft des Verkaufs liegt nicht in einem neuen System. Es geht darum, die Informationen, die die Verkäufer benötigen, zur richtigen Zeit, im richtigen Kontext und in den Tools, die sie kennen, bereitzustellen, um ihre Arbeitserfahrung zu rationalisieren", lässt sich Judson Althoff, Executive Vice President und Chief Commercial Officer von Microsoft, zitieren.

Kundendaten korrekt zuordnen

Um alle geschäftsrelevanten Daten zu synchronisieren, müssen die Verkäufer die Kunden in Outlook, Teams oder Office-Anwendungen wie Excel taggen, erklärt Microsoft weiter. Anschliessend sammelt Viva Sales diese Daten, ordnet sie dem jeweiligen Kunden zu und schafft somit einen vollständigen Überblick über den Kundenkontakt.

"Die Möglichkeit, diese Ebene von Daten über das Kundenengagement automatisch zu erfassen, war bisher nicht verfügbar. Diese Daten können bei der Zusammenarbeit in Office und Teams problemlos mit den Teammitgliedern geteilt werden, ohne dass sie neu eingegeben oder in einem CRM gesucht werden müssen", schreibt Microsoft dazu.

Die von Viva Sales bereitgestellten KI-gestützten Empfehlungen schlagen den Mitarbeitenden die nächsten Schritte vor, die sie mit einem bestimmten Kunden unternehmen sollten. Laut Microsoft wird damit die Kundenbetreuung und die Kundenbindung optimiert. Gespräche in Teams werden transkribiert und automatisch zusammengefasst.

Angriff auf Salesforce und Slack

Mit Viva Sales scheint Microsoft dem Unternehmen Salesforce Konkurrenz machen zu wollen. Auch Salesforce verknüpfte seit der Übernahme und Integration von Slack CRM-Funktionen und Tools für die Zusammenarbeit enger miteinander.

Allerdings: Frontal angreifen wolle Microsoft Salesforce nicht, räumte Jared Spataro, Leiter der Abteilung Microsoft 365, gegenüber dem Fachportal "Protocol" ein: "Wir sind davon überzeugt, dass die Leute von einem CRM-System profitieren können", sagte er in einem Interview vor der Ankündigung von Viva Sales. "Die Schwierigkeit besteht darin, dass vieles, was zwischen einem Kunden und einem Verkäufer geschieht, in Wirklichkeit nie im CRM-System erfasst wird, weil es einfach zu mühsam ist".

Übrigens können Nutzerinnen und Nutzer der Sales Cloud oder Services Cloud von Salesforce diese Dienste schon seit einem Jahr auch über Microsoft Teams nutzen. Microsoft will damit hybride Arbeitsmodelle unterstützen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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