Geldüberweisung mit fremden Accounts

Neuer Romance Scam macht Opfer zu Mittätern

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von Maximilian Schenner und jor

Die Kantonspolizei Zürich warnt vor einer neuen Form von Romance Scams. Die Täter bringen ihre Opfer dazu, sich in Accounts Dritter einzuloggen und Geldtransaktionen durchzuführen. Die Betroffenen machen sich damit selbst strafbar.

(Source: mohamad_hassan)
(Source: mohamad_hassan)

Die Kantonspolizei Zürich warnt vor einer neuen Variante der Betrugsform namens Romance Scam. Über Dating-Apps, Online-Singlebörsen oder andere soziale Netzwerke nehmen die Kriminellen Kontakt zu ihren potenziellen Opfern auf, wie die Kapo Zürich auf ihrem Portal "Cybercrimepolice.ch" schreibt. Die Täter geben sich als im Ausland befindliche Armeegeneräle, Ärzte oder Ingenieure aus und versprechen die grosse Liebe - so weit, so bekannt. Sobald sie sich mit charmanten Nachrichten und kleinen Geschenken das Vertrauen ihrer Opfer erschlichen haben, geraten sie plötzlich in vermeintliche Geldnot und verlangen eine Überweisung, wie die Kapo Zürich schreibt.

Viele Personen werden inzwischen zurecht stutzig, wenn sie um eine Transaktion von ihrem eigenen Konto gebeten werden. Die Betrüger verlangen daher neuerdings von ihren Opfern, sich in den vermeintlichen Account der virtuellen Liebschaft einzuloggen und von dort aus eine Überweisung durchzuführen. Sie selbst hätten Login-Probleme, schreiben die Gauner. Besagter Account gehört jedoch nicht der grossen Liebe aus dem Ausland, sondern einer Drittperson, die dadurch finanziell geschädigt wird. Die Opfer würden sich damit selbst strafbar machen, warnt die Kapo Zürich. Die Betrüger könnten diese in weiterer Folge damit erpressen und zu weiteren Straftaten nötigen.

Um nicht in den Honigtopf virtueller Liebesbetrüger zu fallen, rät die Kapo Zürich zu folgenden Schritten:

  • Nehmen Sie auf Facebook oder anderen Social-Media-Plattformen keine Freundschaftsanfragen von Personen an, die Sie nicht aus dem realen Leben kennen.
  • Realitätscheck: Fragen Sie sich, wie realistisch es ist, dass ein gut situierter, attraktiver Mensch aus einem fernen Land ohne irgendeinen Bezug zu Ihrem Leben plötzlich eine Fernbeziehung mit Ihnen beginnen möchte.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn das Gegenüber noch vor einem ersten Treffen von der grossen Liebe spricht.
  • Überweisen Sie nie Geld an jemanden, den Sie nur aus dem Internet kennen.
  • Loggen Sie sich nie in fremde Accounts ein.
  • Überprüfen Sie mit der Google-Bildersuche, ob die Fotos Ihres Gegenübers auch noch woanders im Netz vorhanden sind. Wenn ja, ist das ein Hinweis auf einen Betrug.

Im März 2023 warnte die Kapo Zürich übrigens vor einer anderen neuen Betrugsmasche. Dabei gaukeln die Gauner ebenfalls romantisches Interesse an ihren Opfern vor, bevor sie es dazu bringen, Geld in eine angebliche Krypto-App zu stecken.

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