Neue Online-Identifikation für die ­Alternative Bank Schweiz

Als eine von nur zwei umfassend nachhaltigen Banken in der Schweiz will die Alternative Bank Schweiz (ABS) nicht nur bezüglich Nachhaltigkeit Standards setzen. Sie will mit ihren Dienstleistungen auch up to date sein. Die Notwendigkeit der Ablösung der Online-Identifikation wollte die ABS nutzen, um Kundinnen und Kunden ein noch besseres durchgängiges Onlineangebot für Vertragsabschlüsse anzubieten.

Bankkonto nur mit Ausweis

Die Self-Onboarding-Lösung der ABS erlaubt seit jeher, Konten auf mehreren Wegen zu eröffnen: Entweder suchten Interessierte eine der vier Filialen persönlich auf, oder aber sie beantragten die gewünschten Bankprodukte direkt digital. Aufgrund des Geldwäschereigesetzes (GwG) müssen Finanzinstitute ihre Neukundinnen und -kunden besonders sorgfältig identifizieren. Wählte eine Person die letztere, rein digitale Eröffnungsvariante, musste sie sich bisher via Videotelefonie bei speziell geschulten Callcenter-Mitarbeitenden ausweisen. Nachdem die ursprünglich integrierte Variante von der Herstellerin abgelöst worden war, suchte die ABS nach einem Ersatz, um weiterhin eine solche, rein digitale Methode zum Self-Onboarding anbieten zu können. 

Der Zufall wollte es, dass es kürzlich erfolgte regulatorische Anpassungen neu ermöglichen, auf die Identifizierung via Videocall zu verzichten. Mit der Schaffung von Standards für Sicherheitspraktiken hat das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) Rechtssicherheit für Online-Identifizierungsmethoden hergestellt, die inzwischen auch in der Schweiz anerkannt werden. Für die ABS bedeutete dies, dass sie als Identifikationslösung neu auch Methoden wie die Autoidentifizierung berücksichtigen kann. 

Mehrere Serviceprovider in einem Produkt

Die Wahl fiel schliesslich auf die Softwareherstellerin mesoneer, die in der Vergangenheit bereits Teilprozesse des digitalen Kunden-Onboardings der ABS entwickelt und implementiert hatte und nun mit ihrem Produkt seal.ID die Ablösung der bisherigen Identifizierung umsetzen durfte. Dank ihrer langjährigen Erfahrung in der Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen sowie in der Entwicklung von digitalen Onboarding-Lösungen im Finanzsektor konnte mesoneer nicht nur technisches Know-how, sondern auch umfangreiches Wissen über die spezifischen Branchenbedürfnisse, wie beispielsweise die regulatorischen Anforderungen an Finanzdienstleister, einbringen. 

Das Produkt seal.ID vereint dabei als digitale Identifizierungslösung gleich mehrere Serviceprovider, was aus regulatorischen Gründen notwendig ist. Beispielsweise stellt Swiss­com, als einer von nur wenigen anerkannten Vertrauensdienstanbietern in der Schweiz, die qualifizierte elektronische Signatur (QES) aus. Gleichermassen trägt die Video-Identifizierung von Intrum zur Rechtssicherheit der Online-Transaktionen bei. Dabei finden Sicherheitschecks von Ausweisdokumenten, Liveness Detection und mögliche asynchrone Prüfungen im Hintergrund statt. Mit seal.ID erhielt die ABS somit eine Identifizierungsplattform, die alle Komponenten und Anbieter in einer All-in-one-Lösung vereint. 

Flexibilität als Erfolgsfaktor

Bei der anschliessenden Integration von seal.ID ins bestehende Onboarding der ABS skalierte die Softwareherstellerin mesoneer die personellen Ressourcen mit ihren Offshore-Teams in Vietnam. Die länderübergreifenden Arbeitsgruppen sorgten dabei mittels agiler Kooperation nach Scrum für grosse Flexibilität. Diese war auch nötig: Dadurch, dass die ABS eine der ersten Banken war, die seal.ID in ihre bestehenden Systeme integrierte, gab es während des Projekts einige Herausforderungen zu meistern. «Wie bereits in der Vergangenheit durften wir die ABS auch in diesem Vorhaben als kompetentes Gegenüber erleben», erklärt Nelli Arnold, Lead Delivery bei mesoneer. Gemeinsam hätte man stets konstruktive Lösungen gefunden, um mit Unvorhergesehenem umzugehen. 

Aber nicht nur die flexible Arbeitsweise beider Parteien war bei der Ablösung der bestehenden Identifikationslösung ein Gewinn. Auch die Flexibilität des integrierten Produkts – konkret von seal.ID – wurde zum Vorteil. Dort lassen sich dank der flexiblen Back-End-Struktur verschiedene Funktionen sehr leicht und schnell aufschalten oder deaktivieren, was sich in der Praxis als äusserst hilfreich erwies. Um eine möglichst gute Bildqualität der gescannten Ausweise zu erhalten, wünschte sich die ABS, dass möglichst viele Personen die Identifizierung mit einem Smartphone durchführen, da diese normalerweise über bessere Kameras verfügen als ein Computer. Doch statt wie ursprünglich angenommen, benötigte diese Anpassung keinen Change Request und somit auch keine zusätzliche Entwicklungsarbeit oder gar einen neuen Release der Onboarding-Lösung. «Ich war positiv überrascht, dass sich unser Wunsch direkt über das Produkt realisieren liess», erklärt Fabrizio Cordisco, Kundenberater bei der Alternativen Bank Schweiz. Tatsächlich reichte eine Konfigurationsanpassung, um das Thema zu adressieren. Nun leitet der im Produkt integrierte «Channel Selector» die Nutzerinnen und Nutzer gezielt auf den von der Bank bevorzugten Kanal, also das Smartphone.

Neue Lösung, gewohnter Komfort

Dank der Architektur der neuen Identifizierungslösung sparte sich die ABS somit ein weiteres Entwicklungsprojekt, da sich die Funktionsänderung rasch und kostengünstig umkonfigurieren liess. Doch auch sonst kann sich das Ergebnis sehen lassen: Dank der durchgängigen Integration der digitalen Identifikationslösung seal.ID in den Onboarding-Ablauf der ABS blieb der gesamte Prozess so schlank wie eh und je. Den Nutzerinnen und Nutzern ist dabei kaum bewusst, dass sie beim digitalen Onboarding mit mehreren Dienstleistern gleichzeitig interagieren. Für sie ist es auch mit der neuen Identifizierungslösung weiterhin ein Leichtes, ein Bankkonto bei der ABS zu eröffnen. Sie benötigen dafür lediglich einen Ausweis und ihr Smartphone.

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