Schweiz und Österreich digitalisieren Grundzollprozess gemeinsam
Die Zollbehörden der Schweiz und Österreichs stimmen ihre Digitalisierungsvorhaben auf einander ab. Ziel der Zusammenarbeit ist ein papierloser Grundzollprozess bis Ende 2027.
In weniger als fünf Jahren sollen LKWs an der Grenze zwischen der Schweiz und Österreich nicht mehr anhalten müssen – zumindest nicht des Papierkrams wegen. Stattdessen sollen die Warentransportunternehmen die nötigen Zolldaten digital übermitteln können. Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die Schweiz und Österreich enger zusammenarbeiten. Wie das Bundesamt für Zoll und Grenzschutz (BAZG) mitteilt, haben die beiden Länder eine Verwaltungsvereinbarung zur Förderung und Abstimmung ihrer jeweiligen Digitalisierungsvorhaben unterzeichnet.
Dabei haben sie sich "auf einen gemeinsamen digitalbasierten Grundzollprozess auf beiden Seiten der Grenze geeinigt". Die dafür benötigten prozessualen und organisatorischen Anpassungen in beiden Ländern sowie die Einrichtung technischer Hilfsmittel (Sensorik) sollen bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Als Grundlage für die Umsetzung dient eine gemeinsame rollende Planung.
Die Schweiz arbeitet schon länger an der Digitalisierung des Zolls. Sie ist Teil des Projekts DaziT zur Transformation der IT des BAZG. Bereits im Herbst 2022 startete am Zoll im Tessin ein Pilotprojekt mit digitalisierten Zolldokumenten.
Seit Juni 2023 führt die Schweiz zudem "Passar" ein, ein neues Warenverkehrssystem, welches das BAZG als Schlüsselelement zur Vereinfachung und Digitalisierung der Zollabwicklung bezeichnet. Die direkten internationalen Durchfuhren von Waren (Ausland > Schweiz > Ausland) werden bereits vollständig über Passar abgewickelt. Dies entspricht etwa 2500 bis 3000 Warenanmeldungen am Tag, wie die Behörde mitteilt. Weitere Geschäftsfälle seien aktuell Gegenstand von Pilotprojekten. Bis 2025 sollen die Unternehmen sämtliche Zollprozesse schrittweise auf Passar umstellen.
Anfang August hat das BAZG auch die Autobahnvignette digitalisiert. Eine Woche nach der Einführung, zog die Behörde ein positives Fazit, wie Sie hier lesen können.