AI Readiness Index von Cisco

Schweizer Unternehmen sind schlecht auf Einführung von KI vorbereitet

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von Marc Landis und tme

Der neue Cisco "AI Readiness Index" zeigt, dass nur 7 Prozent der Unternehmen in der Schweiz umfassend auf die Nutzung von KI vorbereitet sind. Damit hinkt die Schweiz im Vergleich zum Durchschnitt der befragten Unternehmen hinterher.

Der Cisco AI Readiness Index hat auch 200 Unternehmen in der Schweiz befragt. (Source: 2ragon - stock.adobe.com)
Der Cisco AI Readiness Index hat auch 200 Unternehmen in der Schweiz befragt. (Source: 2ragon - stock.adobe.com)

Nach dem ersten Geburtstag von ChatGPT am 30. November überschlagen sich Unternehmen und Marktforscher mit Studien und Umfragen und reiten die KI-Welle. So auch Netzwerk-Gigant Cisco, der in Rahmen einer Studie in 30 Ländern die "AI Readiness" von Unternehmen untersuchen liess. Der Index analysiert den KI-Einsatz in Unternehmen unter den Aspekten Strategie, Infrastruktur, Datenhaltung, Governance, Fachpersonal und Firmenkultur.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie sind nicht sehr überraschend (insbesondere nicht, dass in den vergangenen sechs Monaten der KI-Einsatz für 97 Prozent der Befragten "dringlicher geworden" sei), hingegen aber etwas besorgniserregend. Dies insbesondere in Bezug auf das Abschneiden der 200 befragten Unternehmen aus der Schweiz. Demnach finden sich nur 7 Prozent der Schweizer Unternehmen in der Spitzengruppe wieder und sehen sich bereit für die Nutzung und den Einsatz von KI. 45 Prozent empfinden einen gewissen Druck innerhalb eines Jahres eine KI-Strategie umzusetzen, da sie sonst mit negativen Konsequenzen rechnen würden.

Ausserdem glauben 61 Prozent der Befragten, dass sie maximal nur ein Jahr Zeit zur Implementierung einer KI-Strategie haben, ansonsten wird ihr Geschäft erheblich beeinträchtigt würde. Weltweit sind 84 Prozent der Meinung, dass KI einen erheblichen Einfluss auf ihre Geschäftsabläufe hätten.

Christopher Tighe, Geschäftsführer von Cisco Schweiz. (Source: zVg)

Christopher Tighe, Geschäftsführer von Cisco Schweiz. (Source: zVg)

"KI für das Geschäft einzusetzen, ist schnell zu einer Top-Priorität für Unternehmen geworden, unabhängig von der Grösse oder Branche. Der Druck, aber auch die Begeisterung, sind spürbar", sagt Christopher Tighe, Geschäftsführer von Cisco Schweiz. "Gleichzeitig ist AI Readiness keine eindimensionale Angelegenheit. Die IT-Infrastruktur, einschliesslich Netzwerken, Rechenressourcen und Cybersicherheit, muss im Zusammenspiel mit Strategie, Daten-Governance und Unternehmenskultur betrachtet werden, damit Teams die Chancen von KI bestmöglich nutzen können."

Schweizer Unternehmen als Spätzünder

Während 76 Prozent der Befragten in der Schweiz glauben, dass KI einen erheblichen Einfluss auf ihre Geschäftsabläufe haben werde, enthüllt die Befragung auch Bedenken bezüglich Datenschutz und Sicherheit. Die Ergebnisse des Index zeigen, dass Unternehmen die grössten Herausforderungen darin sehen, KI zusammen mit ihren eigenen Daten zu nutzen. 92 Prozent der Schweizer Firmen geben an, dass dies daran liege, dass ihre Daten in Silos lagerten. Im europäischen Vergleich hätten Schweizer Unternehmen in den Kategorien Daten und Governance Aufholbedarf, weiss der Index.

"Neben der Fähigkeit, Daten zu integrieren, bestimmt die genutzte Infrastruktur in hohem Mass die KI-Fähigkeiten eines Unternehmens. Für einen hochskalierten Einsatz von künstlicher Intelligenz benötigt diese bei vielen Schweizer Unternehmen noch Anpassungen", erklärt Christopher Tighe in der Aussendung zum AI Readiness Index. Aber es gebe auch "positive Nachrichten": "Der Index zeigt, dass Unternehmen in der Schweiz viele proaktive Massnahmen ergreifen, um sich auf eine KI-zentrierte Zukunft vorzubereiten. Vielleicht nicht als Frühzünder, dafür mit einem sehr strategischen, durchdachten und langfristigen Blick", sagt Tighe.

Über die Studie

Der neue Cisco AI Readiness Index basiert auf einer Doppelblind-Umfrage unter 8161 Geschäfts- und IT-Führungskräften aus dem privaten Sektor in 30 Ländern. Der Index bewertet die KI-Bereitschaft der Unternehmen in sechs zentralen Bereichen: Strategie, Infrastruktur, Datenhaltung, Governance, Fachpersonal und Unternehmenskultur.

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