CEO Dirk Klee gibt den Posten ab

Bitcoin Suisse beerdigt Banking-Ambitionen

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von Maximilian Schenner und jor

Bitcoin Suisse verfolgt das Ziel, von der Finma eine Schweizer Banklizenz zu erhalten, nicht länger. Das Kryptoinstitut will den aktuellen Bullenmarkt für digitale Anlagen voll ausnutzen. CEO Dirk Klee zieht die Konsequenzen und tritt seinen Posten an Andrej Majcen ab.

Dirk Klee, scheidender CEO, Luzius Meisser, Präsident, Andrej Majcen, designierter CEO von Bitcoin Suisse (von links; Source: zVg)
Dirk Klee, scheidender CEO, Luzius Meisser, Präsident, Andrej Majcen, designierter CEO von Bitcoin Suisse (von links; Source: zVg)

Bitcoin Suisse hat einen neuen CEO. Dirk Klee, seit April 2022 Geschäftsführer des Fintechs, übergibt die Geschäftsführung am 1. Februar 2024 an Mitgründer Andrej Majcen, wie Bitcoin Suisse mitteilt. Majcen war bislang Leiter des Kundengeschäfts (Chief Client Officer), und zuletzt Leiter Global Expansion & Strategic Clients. Klee bleibe Bitcoin Suisse als Senior Advisor des Verwaltungsrates verbunden und werde den Ausbau des Vermögensverwaltungsgeschäfts weiter unterstützen, schreibt das Unternehmen.

Strategieanpassung als Hintergrund

Die Personalie erfolgt im Zuge einer grundlegenden Strategieanpassung durch den Verwaltungsrat um Präsident Luzius Meisser, wie es weiter heisst: Bitcoin Suisse gibt nämlich das langjährige Ziel einer Schweizer Banklizenz durch die Finanzmarktaufsicht (Finma) vorübergehend auf. 

Die Börse möchte demnach die Chancen des gegenwärtigen Bullenmarkts (Vermögenswerte steigen stetig, Anm.) für digitale Anlagen ausnutzen, erklären Ex-CEO Klee und sein Nachfolger Majcen gegenüber "Finews". Das Institut verdiene mit digitalen Anlagen nach wie vor das meiste Geld und soll derzeit Krypto-Assets im Wert von 4,6 Milliarden Franken verwahren. 

Würde Bitcoin Suisse nun die Banklizenz beantragen, hätte das einen sogenannten "Code Freeze" zur Folge, zitiert "Finews" Klee und Majcen. Bis die Finma einen Entscheid über den Lizenzantrag gefällt hätte, dürfe an der Plattform, dem Geschäftsmodell und am Angebot nichts mehr verändert werden, erklärt das Finanzportal. "Dies ist ein langwieriges Verfahren, das bis zu anderthalb Jahren dauern könnte", lässt sich Dirk Klee zitieren. Angesichts des aktuellen Anlagenmarktes wären die Opportunitätskosten wohl enorm. Auch die gestiegene Rechtssicherheit für Staking durch Nichtbanken und die geplanten Einschränkungen des Kryptogeschäftes von Banken über neue Eigenmittelanforderungen würden derzeit gegen ein Lizenzgesuch sprechen, zitiert "Finews". 

Neue Märkte im Visier

"Aufgrund der veränderten äusseren Umstände bieten sich weitere Lizenzoptionen für Bitcoin Suisse an, die besser zu unserem bewährten Geschäftsmodell passen und die wir nun alternativ zu einer Schweizer Banklizenz evaluieren. Dies geht einher mit einem verstärkten Fokus auf unser Geschäft sowie unserer geplanten Expansion in neue Zielmärkte", sagt der designierte CEO Andrej Majcen.

Laut "Finews" könnte sich Bitcoin Suisse in der Zwischenzeit etwa um eine Vermögensverwaltungslizenz bei der Finma bemühen, sowie um eine Banklizenz bei der Aufsicht FMA in Liechtenstein.
Das Fürstentum ist im Gegensatz zur Schweiz Teil des EWR und könnte dem Fintech den Zugang zum europäischen Markt ermöglichen. Auch die Präsenz im Nahen Osten soll der neue CEO ausbauen.

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