Ferngesteuerter Mensch

Dyson lehrt Menschen staubzusaugen wie ein Roboter

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von Marc Landis und Rodolphe Koller und msc

Dyson hat eine App vorgestellt, mit der man in Augmented Reality und in Echtzeit überprüfen kann, welche Bereiche im Haus man sauber staubgesaugt hat. Damit die "planlos und ineffizient" Staubsaugenden endlich keine dreckige Stelle mehr übersehen.

Dyson Cleantrace zeigt nach dem Staubsaugen mit eine Scan des Raums, wo man gereinigt hat und wo nicht. (Source: Dyson)
Dyson Cleantrace zeigt nach dem Staubsaugen mit eine Scan des Raums, wo man gereinigt hat und wo nicht. (Source: Dyson)

Der Staubsaugerhersteller Dyson bringt das sogenannte Cleantrace-System auf den Markt, das mit Augmented Reality ausgestattet den Menschen hinter dem Staubsauger zu einem besseren "Staubsaugenden" zu machen verspricht. Denn nicht alle staubsaugenden Menschen sind auch sauber staubsaugende Menschen.

Das Cleantrace-System besteht aus einer iPhone-App und einer Halterung, mit der auch die etwas weniger im Staubsaugen geübte Reinigungskraft das Smartphone am Griff des Gen5Detect, dem neuesten akkubetriebenen Staubsauger der Marke, befestigen kann. Das wiederum ermöglicht die Anzeige gut gereinigter Bereiche auf dem iPhone-Bildschirm in Echtzeit und in Augmented Reality.

Cleantrace soll voraussichtlich im Juni verfügbar sein und orientiert sich an der Art und Weise, wie die Saugroboter von Dyson navigieren. Nach dem Staubsaugen kann man mit einem Scan des Raums "sehen, wo man gereinigt hat und wo nicht", schreibt Dyson in einer Ankündigung. Das liefere in Kombination "mit unserer integrierten Partikelerkennungstechnologie den Beweis", dass der Boden wirklich sauber ist. Der nächste Schritt zum ferngesteuerten Hausmann, der seinen eigenen Augen und seiner eigenen Urteilskraft nicht mehr vertraut, ist also getan.

"Wir haben erkannt, dass wir alle ein oder zwei Dinge von der methodischen Reinigungsmethode unserer Staubsaugerroboter lernen können. Im Gegensatz zu den meisten Menschen, die putzen, wissen die Dyson Roboter, wo sie sich im Raum befinden, wo sie waren und wo sie noch hinmüssen. Mit dem Dyson CleanTrace fügen wir dem Gen5detect Staubsauger diese zusätzliche Ebene der Reinigungsintelligenz hinzu."

Dyson Cleantrace zeigt, wo sauber gesaugt wurde. (Source: Dyson)

Dyson Cleantrace zeigt mit AR, wo sauber gesaugt wurde. (Source: Dyson)

Dysons Untersuchungen zeigen demnach auch, "dass die Verbraucher die Zeit, die sie für die Reinigung aufwenden, regelmässig überschätzen" So würden Daten zeigen, dass etwa "80 Prozent der Reinigungssitzungen weniger als 10 Minuten dauern", die Menschen aber behaupten, dass sie durchschnittlich 24 Minuten pro Sitzung saugen. "Darüber hinaus sind die Verbraucher planlos und ineffizient - sie saugen regelmässig mehrfach über dieselben Bereiche und lassen andere Stellen ganz aus." Das zeige, wie notwendig Dyson Cleantrace ist.

Da kann man auch anderer Ansicht sein. Ob es den Verkaufszahlen zuträglich ist, Anwender, die einen 700-fränkigen Staubsauger kaufen, (selbst wenn es so ist) als "planlos und ineffizient" zu bezeichnen und sie ausserdem der Flunkerei zu bezichtigen, dass sie behaupten würden, länger staubzusaugen als sie es effektiv tun, bleibt abzuwarten.

Seit November agiert Dyson Schweiz übrigens ohne Country Manager, wie Sie hier nachlesen können.

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