Partner-Post Statement von Simon Boss, CEO, Boss Info

Das sind die häufigsten Stolpersteine bei ERP-Projekten

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Die Wahl des richtigen ERPs ist entscheidend. Was Unternehmen dabei beachten sollten, sagt Simon Boss, CEO, Boss Info.

Simon Boss, CEO, Boss Info. (Source: zVg)
Simon Boss, CEO, Boss Info. (Source: zVg)

Was sind die häufigsten Fehlerquellen oder Stolpersteine bei ERP-Projekten, speziell bei KMUs?

Simon Boss: Ein häufiger Grund für das Scheitern von ERP-Projekten ist die unzureichende Bewertung des Zielsystems. Fehlt eine fundierte Analyse, wird oft eine ungeeignete Lösung gewählt. Auch der personelle und zeitliche Aufwand wird häufig unterschätzt. Verstärkt wird das Problem, wenn Mitarbeitende keine dedizierten Projektressourcen zur Verfügung haben. Eine weitere Hürde ist die geringe Akzeptanz des neuen Systems, meist wegen unklarer Kommunikation und fehlendem ­Change Management. Wird der Projektumfang stetig erweitert, steigen Aufwand und Kosten. Kritisch wird es, wenn Testphasen fehlen oder verspätet erfolgen, was zu vermeidbaren Nachbesserungen führt. Auch beeinträchtigt ein zu straffer Zeitplan die Qualität der Umsetzung, die Schulung der Anwender und die Stabilität des Systems. Während ohne kontinuierliches Projektcontrolling der Überblick über Finanzen, Meilensteine und Risiken verloren geht, führen zu viele individuelle Anpassungen zu unnötiger Komplexität, höheren Kosten und einem erheblichen Wartungsaufwand.

Wie verändern neue Technologien wie GenAI die Anforderungen an Standardsoftwarelösungen?

Moderne ERP-Systeme brauchen eine offene Architektur mit standardisierten Schnittstellen zur Integration externer Anwendungen. Auch die einfache Anbindung von KI, etwa durch LLMs, sollte möglich sein. Transparente, dokumentierte Daten- und Schnittstellenstrukturen sind entscheidend für Flexibilität, Erweiterbarkeit und langfristige Anpassungsfähigkeit.

Wie können Unternehmen die richtige Balance zwischen individuellen Anforderungen und den Möglichkeiten von Standardsoftware finden?

Abweichungen vom ERP-Standard sollten stets durch ein zentrales Entscheidungsgremium geprüft und freigegeben werden. Grundlage dafür ist das fundierte Verständnis der Standardprozesse: Nach entsprechender Schulung sollten reale Abläufe anhand eines Drehbuchs simuliert und der Anpassungsbedarf gezielt erfasst werden. Jede potenzielle Abweichung wird im Rahmen einer Fit-/Gap-Analyse bewertet, wobei eine Kosten-­Nutzen-Abwägung inklusive ROI-Berechnung die wirtschaftliche Tragfähigkeit absichert.

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