Starling soll 2029 laufen

IBM will ersten Quantencomputer mit Echtzeit-Fehlerkorrektur bauen

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von René Jaun und dda

Noch leiden Quantencomputer an ihrer Fehleranfälligkeit. Die gebräuchlichen Verfahren zur Fehlerkorrektur sind ressourcenintensiv. Tech-Gigant IBM glaubt, das Problem lösen zu können und binnen vier Jahren den ersten Quantencomputer mit Echtzeit-Fehlerkorrektur namens Starling gebaut zu haben.

Visualisierung des IBM Quantum Starling. (Source: IBM)
Visualisierung des IBM Quantum Starling. (Source: IBM)

Mit einer Maschine namens Starling glaubt IBM, eines der grössten Probleme von Quantencomputern lösen zu können: Ihre Fehleranfälligkeit. Der Quantencomputer Starling, den der Tech-Gigant bis 2029 bauen und in Betrieb nehmen will, soll Quantenfehler nämlich in Echtzeit korrigieren können, heisst es in einem sehr enthusiastisch gehaltenen Blogbeitrag. Darin präsentiert sich IBM als "einziges Quantencomputer-Unternehmen der Welt, das bis zum Ende des Jahrzehnts in der Lage sein wird, Quantenprogramme in der Grössenordnung von Hunderten von logischen Qubits und Millionen von Quantengattern auszuführen". Die dafür nötigen Komponenten besitze man bereits oder habe sie auf der Roadmap, erklärt das Unternehmen.

Im Blogbeitrag verweist IBM auf eine Forschungsarbeit, in der "der erste genaue, schnelle, kompakte und flexible Fehlerkorrekturdecoder beschrieben wird". Ein solcher Decoder ermöglicht es laut IBM erst, viele Millionen logische Berechnungen nacheinander mit hoher Genauigkeit auszuführen. Stehen soll IBMs Supercomputer dereinst in Poughkeepsie im US-Bundesstaat New York.

Mit seiner Ankündigung, dereinst Quantencomputer mit Echtzeit-Fehlerkorrektur bauen zu wollen, ist IBM nicht allein. Bereits 2021 gelang es ETH-Forschenden, Fehler in digitalen Quantensystemen fortlaufend und schnell zu korrigieren. 2024 stellte Google mit Willow ebenfalls einen Quantenprozessor vor, der eine effektive Quantenfehlerkorrektur ermöglichen und eine Standard-Benchmark-Berechnung in weniger als fünf Minuten durchführen könne. In einer Zusammenstellung verweist "T3n" noch auf diverse weitere Tech-Unternehmen, die unterschiedliche Verfahren zur Fehlerkorrektur anwenden oder entwickeln. Die aktuell eingesetzten Verfahren seien sehr hardwareaufwändig. Entsprechend schafften es heutige Quantencomputer, nur wenige Tausend logische Operationen nacheinander mit hoher Genauigkeit auszuführen. Welches Korrekturverfahren dereinst praktisch angewendet werde, sei noch offen.

 

Im Februar 2025 stellte Microsoft einen neuen Quanten-Chip vor. Das Unternehmen sprach dabei von einem Durchbruch, da der Chip auf topologischen Qubits basiere. Doch die Fachwelt zeigt sich mehr als skeptisch, wie Sie hier lesen können.

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