Quantum of Solace
Heute widmen wir uns dem nächsten Hype-Thema, das gemächlich in unseren Fokus schlendert: der Quantentechnologie. Wussten Sie, dass die Vereinten Nationen 2025 zum Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie ernannt haben? Keine Sorge, bis vor Kurzem war das auch mir nicht bewusst.

Quantencomputing nutzt die Gesetze der Quantenmechanik, um für bestimmte Anwendungen massive Leistungssteigerungen zu erzielen. Die Basiseinheit ist das Qubit. Im Gegensatz zum klassischen Bit kann ein Qubit die Positionen 0 und 1 gleichzeitig einnehmen (Superposition). Das steigert die Rechenkapazität exponentiell.
2024 verschob sich der Entwicklungsfokus in diesem Bereich vom simplen Erhöhen der Anzahl Qubits eines Systems zu deren Stabilisierung – ein entscheidender Wandel. Weil Quantensysteme notorisch instabil sind, ist die Fehlerkorrektur essenziell, um Quantenanwendungen im grossen Stil einzusetzen. Die üblichen Verdächtigen (Google, IBM und Microsoft) treiben das voran. Dieser Wandel zeigt, dass Quantentechnologie bald (auch) ein sicherer Teil der Tech-Infrastruktur sein könnte.
Das gestiegene Vertrauen in das Thema zeigt sich beim lieben Geld: 2024 flossen weltweit fast 2 Milliarden US-Dollar in Quantentechnologie-Start-ups; 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Die öffentliche Finanzierung belief sich 2024 bereits auf über 1 Milliarde Dollar. Der Trend beschleunigte sich Anfang 2025: Die Ankündigungen öffentlicher Finanzierungen erreichten über 10 Milliarden Dollar. Allein Japan kündigte einen massiven Betrag von 7,4 Milliarden Dollar an, fast 75 Prozent der Gesamtsumme.
Die drei Säulen der Quantentechnologie – Computing, Communication und Sensing – könnten bis 2035 zusammen bis zu 97 Milliarden Dollar Umsatz generieren. Quantencomputing allein soll von 4 Milliarden Dollar 2024 bis 72 Milliarden Dollar im Jahr 2035 wachsen. Das stärkste Wachstum wird in Chemie, Biowissenschaften, Finanzen und Mobilität erwartet.
So revolutionär Quantencomputing ist, so gross ist die Gefahr des Q-Day, an dem Quantencomputer heutige Verschlüsselungsstandards knacken könnten. CISOs: Hier kommt Arbeit auf euch zu!
Quantenkommunikation ermöglicht den sicheren Transfer von Informationen. Dieser Markt soll von 1,2 Milliarden Dollar 2024 auf bis zu 14,9 Milliarden Dollar im Jahr 2035 wachsen. Die reifste Abwehr ist die Post-Quantum-Kryptografie (PQC), die Algorithmen zur Abwehr von Quantenangriffen entwickelt. Regierungen sind mit 57 Prozent aller Käufe 2024 aktuell die grössten Abnehmer dieser Kommunikationstechnologien.
Auch die dritte Säule, die Quantensensorik, reift heran, zum Beispiel mit Navigation ohne GPS.
Quantentechnologie wird auch eng mit anderen Technologien eingesetzt werden: Quantencomputing könnte die Skalierung von KI-Modelltrainings neu definieren und die Entdeckung von Nachhaltigkeitsmaterialien beschleunigen. Robotik und Cybersicherheit profitieren ebenfalls von den drei Säulen. Die Quantentechnologie wird gerade erwachsen. Ist das der Beginn einer neuen Ära? Und ja, der Titel der Kolumne referenziert natürlich wieder auf einen Film. Clickbaiting halt. Hat’s funktioniert?
Alle Zahlen in diesem Artikel beruhen auf einer McKinsey-Studie aus dem Sommer 2025 und auf Daten von Statista.
Ich schrieb hier nichts von KI, aber KI kam beim Erstellen dieses Artikels durchaus nett zum Einsatz: Google Notebook LM unterstützte mich beim Schreiben und Perplexity Pro erledigte den Faktencheck – it’s a brave new world.

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