IGEM-Digimonitor-Studie

Die Schar der Gamer in der Schweiz wächst

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von René Jaun und cbi

3,6 Millionen Menschen in der Schweiz gamen. Laut der IGEM-Digimonitor-Studie sind das eine viertel Million mehr als im Vorjahr. Besonders gern gamen demnach jugendliche Männer und ältere Frauen.

(Source: AdriaVidal / AdobeStock.com)
(Source: AdriaVidal / AdobeStock.com)

Mehr als die Hälfte der in der Schweiz wohnhaften Personen zwischen 15 und 75 Jahren mit Internetzugang hat Gefallen an Games. Konkret sind es 3,6 Millionen Personen oder 57 Prozent der befragten Gruppe, wie die Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM) anlässlich der Präsentation ihrer diesjährigen Digimonitor-Studie schon im Sommer 2025 bekanntgab. Nun legt die IGEM mit etwas detaillierteren Zahlen zur Gaming-Community nach.

Junge Männer und ältere Frauen gamen besonders oft

Demnach spielen 23 Prozent der Befragten täglich. Am grössten ist hier der Anteil in der Deutschschweiz mit 24 Prozent täglich zockender Personen – in der Romandie sind es 19 Prozent und im Tessin noch 15 Prozent.

Rund zwei Drittel der Männer spielen ab und zu Games (64 Prozent), wie die IGEM weiter mitteilt. Bei den Frauen ist es hingegen nur knapp die Hälfte (49 Prozent). Dabei ist die Altersstruktur bei den Gamerinnen und Gamern völlig gegensätzlich. Bei den Männern nimmt der Game-Konsum mit zunehmendem Alter laufend ab: Am häufigsten spielt die jüngste Altersgruppe von 15 bis 19 Jahren (40 Prozent täglich), gefolgt von den 20- bis 29-Jährigen (33 Prozent) und den 40- bis 49-Jährigen (22 Prozent). Umgekehrt bei den Frauen: Während nur die wenigsten der 15- bis 19-Jährigen täglich spielen (13 Prozent), sind Frauen im Alter von 60 bis 75 Jahren die aktivsten Gamerinnen (34 Prozent täglich).

Die Grafik zeigt die Menge an gamenden Männern auf der linken Seite in Prozent als Balken und rechts davon die Frauen als Balken in Prozent. Es wird dadurch visualisiert, dass die Tendenzen gegenläufig sind. Die Prozentzahlen sind wie im Text genannt.

(Source: zVg)

Nintendo Switch ist beliebteste Konsole

Das beliebteste Gaming-Gerät ist das Smartphone: 2,7 Millionen (42 Prozent der Bevölkerung) spielen gelegentlich Games auf dem Handy. An zweiter Stelle stehen Spielkonsolen mit 1,7 Millionen (26 Prozent), vor dem Tablet (20 Prozent), Laptop (17 Prozent) und PC (14 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr haben Konsolen am deutlichsten zugelegt (plus 210'000 Personen, 2024: 23 Prozent). Während ältere Personen fast ausschliesslich Smartphone und Tablet fürs Gaming verwenden, ist die Palette an Geräten bei den jüngeren Personen deutlich grösser. Am tiefsten ist der Altersdurchschnitt bei mobilen Handheld-Konsolen.

Die beliebteste Konsole ist Nintendo Switch (15 Prozent der Bevölkerung), dicht gefolgt von Sony Playstation (14 Prozent). Microsoft Xbox liegt abgeschlagen auf dem dritten Platz (4 Prozent).

Die Grafik stellt die genutzten Gaming-Geräte als Balken dar und vergleicht die Zahlen von 2024 und 2025. Bei allen Geräten gibt es im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus.

(Source: zVg)

Das Gerät von Nintendo spricht im Unterschied zur Konkurrenz eher Frauen an: Das Geschlechterverhältnis ist beinahe ausgeglichen, während Männer bei Xbox und Playstation fast 80 Prozent ausmachen.

Drei Viertel der Game-Käufer sind männlich

Der Grossteil spielt kostenlose Games: Mit 3 Millionen Personen spielt fast die Hälfte der Bevölkerung (47 Prozent) Gratis-Spiele – 35 Prozent ohne und 38 Prozent mit Werbung (mit grosser Überschneidung: 27 Prozent spielen gemischte Gratis-Games mit oder ohne Werbung 12 Prozent spielen nur mit und 8 Prozent nur ohne Werbung). 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung ist bereit für Games zu bezahlen. Rund die Hälfte der gamenden Personen kauft gelegentlich ein Game, wobei 73 Prozent der Käufer Männer sind. Am beliebtesten sind Online-Spiele (36 Prozent), gefolgt von physischen Datenträgern (28 Prozent).

Fast jeder fünfte Gamer kauft spielverbessernde, jeder Zehnte kosmetische In-Game-Items. Solche käuflichen Extras sind vor allem bei jüngeren Spielern gefragt. Bei kosmetischen In-Game-Items – wie den sogenannten «Skins» – ist der Altersschnitt mit 27 Jahren am tiefsten.

Die Grafik zeigt zwei Achsen: Bei der Y-Achse sind unten Männer und oben Frauen, auf der X-Achse links "jünger" und rechts "älter". Mit Punkten sind verschiedene Arten von Games visualisiert, zum Beispiel "Survival", "Rennspiel", "Shooter", etc. Wie grösser die Punkte, desto mehr Personen spielen diese Art von Spielen.

(Source: zVg)

Die meisten knobeln

Die starke Verbreitung von Gratis-Games spiegelt sich in der Rangliste der Genres: Am beliebtesten sind die meist kostenlosen Casual Games wie Gedächtnis-, Denk- und Lernspiele (31 Prozent der Bevölkerung), Kartenspiele (24 Prozent), Brettspiele (23 Prozent) und Puzzles (21 Prozent). Core-Games, die sich an eingefleischte Gamer richten, erreichen hingegen vor allem ein jüngeres und vorwiegend männliches Publikum. Die beliebtesten Core-Genres sind Jump’n’Run und Rennspiele (je 19 Prozent), gefolgt von Action und Adventure (15 Prozent). Simulationen haben im Vergleich zum Vorjahr stark zugelegt und liegen neu gleichauf mit Strategie- und Shooter-Games (je 13 Prozent).

Mehr als die Hälfte spielt Multiplayer-Games

Gaming ist kein einsames Hobby: Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Gamenden spielen mindestens gelegentlich Multiplayer-Games mit Freunden, Familie oder der Online-Community. Bei den 15- bis 34-Jährigen sind es gar drei Viertel (75 Prozent), wobei ein grosser Teil dieser Altersgruppe wöchentlich (41 Prozent) oder gar täglich (12 Prozent) Multiplayer-Games spielt. Mit dem Alter nimmt das Interesse am gemeinsamen Gamen ab. Unter den 55- bis 75-Jährigen spielt nur rund ein Fünftel (21 Prozent) gelegentlich Multiplayer-Games und insbesondere ältere Frauen beschäftigen sich fast ausschliesslich mit Singleplayer-Games.

 

Laut der IGEM-Digimonitor-Studie nutzen 60 Prozent der hiesigen Bevölkerung KI-Tools wie ChatGPT. Bei den Medien zeichnet sich ein Wandel ab, zu Gunsten von Instagram und zum Pech von X.

 

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