Selten geht es über Online-Banking hinaus

Banken bieten nur wenig mobile Applikationen

Uhr | Aktualisiert
von asc

Eine neue Analyse von MyPrivateBanking Research zeigt, dass nur die Hälfte der 30 grössten Banken und Vermögensverwalter ihren Kunden mobile Anwendungen bieten.

Gemäss der Untersuchung von MyPrivateBanking Research sind mobile Applikationen bei Banken und Vermögensverwalter noch Mangelware. Die Analysen ergaben im Detail, dass nur 15 Banken (50 Prozent) mobile Apps anbieten. Nur sechs (20 Prozent) der untersuchten 30 Banken offerierten Anwendungen mit Funktionen, welche nicht auch schon über die Website erhältlich war. Hinsichtlich App-Angeboten bei Banken wurde folgende Institute befragt: ABN AMRO, Banco Santander, Bank of New York Mellon, Barclays, BNP Paribas, Citigroup, Commerzbank, Coutts, Crédit Agricole, Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, HSBC, ING Group, Julius Bär, Kleinwort Benson, Lombard Odier, Merrill Lynch, Morgan Stanley, Nordea, Pictet, RBS Coutts, Rothschild, Sal. Oppenheim, Standard Chartered, Société Générale, UBS Switzerland, UniCredit; U.S. Trust, Wells Fargo

Lediglich drei der analysierten Banken offerierten ihren Kunden Applikationen welche über das Abrufen von Kontoinformationen oder reines Online-Banking hinausgingen, wie zum Beispiel ortsbezogene Informationsdienste (etwa ein Wegweiser zur nächsten Filiale oder dem nächsten Geldautomaten). Keine der Banken konnte eine umfassende mobile App anbieten, die Kunden Finanzinformationen in Echtzeit, Auswertungen zum Portfolio, Zugang zu Research sowie eine Personalisierung durch den Nutzer erlaubte.

Die beste von MyPrivateBanking identifizierte Anwendung kommt von der Standard Chartered Bank in Singapur, welche unterschiedlichste Funktionen in einer für den Kunden einfach zu bedienenden App anbietet: Vom ortsbezogenen Suchwerkzeug für Geldautomaten und Filialen, über Kontoinformationsfunktionen bis hin zu Zahlungsfunktionen mittels Kreditkarte und elektronischem Scheck.     

MyPrivateBanking führt das Zögern der Banken bei der Einführung mobiler Anwendungen auf eine allgemeine Zurückhaltung gegenüber neuen Kommunikationstechnologien zurück, welche sich auch auf den Webseiten der Banken und dem ungenügenden Angebot bei sozialen Medien widerspiegelt. "Zu viele Banken versäumen es, ihren Kunden mit Hilfe mobiler Technologien einen besseren Service zu bieten. Gründe hier für sind Fehleinschätzungen im Hinblick auf die zunehmende Wichtigkeit dieser Technologien, langsame Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse und eine gewisse Ignoranz", so Christian Nolterieke, Geschäftsführer von MyPrivateBanking Research.

"Banken und Vermögensverwalter müssen ihre Zurückhaltung gegenüber neuen Technologien schnell aufgeben, denn nur dann können die Apps der Banken eine zentrale Informationsplattformen in der mobilen Welt ihrer Kunden werden", sagt Steffen Binder, Research-Direktor von MyPrivateBanking. "Dazu gehören nicht nur personalisierte Informationen für ihre Kunden sondern auch Angebote für soziale Netzwerke und Instrumente zur Finanzplanung."

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