Ungleiche Sicht von Testern und Management
SwissQ beleuchtet in seinem aktuellen Trends- und Benchmark-Report Schweiz das Thema Testing. Unter anderem geht daraus hervor, dass das Management die Fähigkeiten von Testmitarbeitern zu gut einschätzt und die Testabteilung dadurch unter Druck geraten kann.

Wer Software entwickelt, muss diese auch testen. Das ist grundsätzlich jedem klar, der in der Software-Entwicklungsbranche tätig ist. Dennoch scheint es, als ob die Testing-Abteilungen die alte Sichtweise “Testen als notwendiges Übel” noch nicht ganz abgeschüttelt haben, wie aus dem Trends- und Benchmark-Report Schweiz von SwissQ zum Thema Testing hervorgeht.
Die Grundlage für den Report bildet eine Online-Umfrage an der gut 500 Personen aus unterschiedlichen Firmen, Branchen und Regionen der Schweiz teilgenommen haben. Zusätzlich wurden um die 25 Executive Interviews durchgeführt.
Einer der Gründe, warum Tester teilweise noch immer noch um ihre Berechtigung kämpfen müssen, ist vermutlich ein Dilemma zwischen der Testabteilung und dem Management, das die Autoren der Studie beschreiben: Vergleicht man die Antworten des Managements mit denen der Testmitarbeiter, werden klare Unterschiede in der Wahrnehmung sichtbar.
So schätzt das Management laut Report die Maturität und das fachliche Wissen im Testbereich viel positiver ein, als die Testmitarbeiter selbst. Dadurch werden den Testmitarbeitern wiederum Testaufgaben zugewiesen, die das dafür nötige Wissen gar nicht mitbringen. Dadurch gerät das Testen in die Kritik und dessen Nutzen wird in Frage gestellt. Zudem ist durch die Fehleinschätzung der Testmitarbeiter laut SwissQ in der Führungsebene auch weniger Bereitschaft vorhanden, die (tatsächlich vorhandenen) Missstände anzugehen und die notwendigen Investitionen zu tätigen.
Diese Fehleinschätzung einerseits und die Kritik andererseits kann laut Report zu einer starken Reduktion des Testbudgets oder der Auflösung der Testorganisation führen. Die Testmitarbeiter sind somit laut SwissQ gefordert, ihrem Management die Problembereiche und gleichzeitig aber auch den Nutzen des Testings klar aufzuzeigen.
Zufriedenheit im Testprozess
Weiter hat SwissQ im Report den Testprozess unter die Lupe genommen und die Studienteilnehmer bezüglich ihrer Zufriedenheit von Testaktivitäten befragt. Dazu gehören Testmanagement, Testplanung, Testfallermittlung, Testauswertung und Testdurchführung.
Am besten bewerten die Studienteilnehmer die Testdurchführung mit einer Zufriedenheit von 58,1 Prozent. Auch das Testmanagement erhält mit 51 Prozent eine Zufriedenheit über 50 Prozent. Alle anderen drei Disziplinen erzielen mit 41,7 Prozent (Testplanung), 40,1 Prozent (Testauswertung) oder gar nur 38,1 Prozent Zufriedenheit (Testfallermittlung) keine guten Resultate.
Die Tester ihrerseits bringen auch Kritik an: Mangelhafte oder unvollständige Anforderungen, zu späte Lieferung der Software, Verfügbarkeit der Softwareumgebung und eine zu späte Involvierung der Tester gehören zu den grössten Herausforderungen, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen.
Wie wird überhaupt getestet?
Zu den meist angewandten Techniken gehört laut der Studie anforderungsbasiertes Testen (85,7 Prozent), gefolgt von explorativem Testen (62,2 Prozent) beziehungsweise Session Based Test Management. Load und Performance Testing (49,8 Prozent), risikobasiertes Testen (47,6 Prozent) sowie Black-Box-Verfahren (46,0 Prozent) sind auch verbreitet. Usability Testing hingegen ist nur mit etwa 32,1 Prozent vertreten.
Auch das Thema Agilität wird in der Studie beleuchtet. Wie es scheint, sind die agilen Vorgehensweisen noch nicht bei allen wirklich angekommen. So glaubt beispielsweise fast jeder Dritte noch immer an grosse, zentrale Vorgaben. Eine grosse Mehrheit, nämlich 69,3 Prozent, sieht zudem weiterhin formale Vorgaben bezüglich der Dokumentation von Tests als erforderlich an.
Dies wiederum führt dazu, dass die agilen Teams nicht unbedingt effizient arbeiten können. 85,8 Prozent der Studienteilnehmer sehen zudem weiterhin einen Bedarf für Testspezifikationen und Testfälle. 70,4 Prozent sind zudem nicht damit einverstanden, dass Projekte auch mit deutlich weniger Testaufwand auskommen können.

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