Grössere Selbstbestimmung für Arbeitnehmer

Home Office erobert Schweizer Firmen

Uhr | Aktualisiert

Schweizer Firmen haben ihre Home-Office-Angebote stark ausgebaut. Das besagt zumindest eine Studie, die der Personaldienstleister Robert Half in Auftrag gegeben hat.

Schweizer Firmen haben ihre Home-Office-Angebote in den letzten drei Jahren um rund 29 Prozent ausgebaut. Das besagt eine Studie, die im Auftrag des Personalvermittlers Robert Half im Dezember 2014 durchgeführt wurde. Befragt wurden Firmenvertreter in Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Neuseeland, Niederlande, Österreich, den Vereinigten Arabischen Emiraten - und 100 Human-Relations-Verantwortliche in Schweizer Unternehmen.

Flexible Arbeitsmodelle sind im Aufwind

Flexible Arbeitsmodelle setzen sich also zunehmend durch, und immer mehr Firmen verzichten auf eine ständige Präsenzpflicht. Dabei ist die verbesserte Produktivität laut der Studie der wichtigste Vorteil der Telearbeit. Ein Viertel der Befragten Human Relations Manager würden zwar auch einen Rückgang der Home-Office-Angebote beobachten, heisst es in der Studie. Schweizer Unternehmen hätten allerdings die Vorteile, die mit Home Office verbunden seien, erkannt. Immer mehr Firmen würden auf die positiven Effekte flexibler Arbeitsmodelle setzen, schreibt Robert Half.

"Von den insgesamt 4,5 Millionen Beschäftigten in der Schweiz haben deutlich mehr als die Hälfte die Möglichkeit, mobil oder von zu Hause zu arbeiten", zitiert Robert Half seinen "Manager Permanent Services Switzerland" Yeng Chow. "Flexible Arbeitsbedingungen werden bei Unternehmen und bei Mitarbeitenden immer beliebter. Die Firmen profitieren von der dadurch steigenden Produktivität, die Mitarbeitenden von grösserer Selbstbestimmung und besserer Work-Life-Balance."

Positive und negative Effekte

62 Prozent der befragten Schweizer Personalmanager sehen den grössten Vorteil von Home Office in der steigenden Produktivität. Möglich mache dies die oft ruhigere Umgebung, die eine bessere Konzentration die Aufgabe erlaube. 44 Prozent der befragten Personalmanager gaben an, dank flexiblen Arbeitsmodellen auch positive Effekte bezüglich Kreativität zu spüren. Für 40 Prozent der Befragten bringen Home-Office-Arbeitsmodelle gar eine Verbesserung der Teamzusammenarabeit.

Home Office kann laut Studie aber auch negative Auswirkungen haben, unter anderem für die Kommunikation und die Effizienz der Mitarbeiterführung. 43 Prozent der HR-Verantwortlichen gaben an, dass das Arbeiten von zu Hause eher negative Auswirkungen auf die Kommunikation im Team habe. 39 Prozent der Befragten konstatierten zudem negative Effekte auf die Mitarbeiterführung.

Es braucht klare Regeln

"Arbeiten von zu Hause ist sinnvoll für das Unternehmen und die Mitarbeitenden, die von mehr Familienzeit profitieren", sagt Chow. "Das Unternehmen gewinnt an Reputation, punktet bei Bewerbern und erhöht die Zufriedenheit und Bindung seiner Mitarbeitenden."

Die Anforderungen und Rahmenbedingungen sollten allerdings festgelegt und verbindlich vereinbart werden, um Arbeitseffizienz und Work-Life-Balance zu erreichen, so Chow weiter. "Viele Unternehmen haben bereits Richtlinien für ihre Home-Office-Angebote und arbeiten erfolgreich damit."

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