Anspruchsvoll und bequem

Konsumentinnen und Konsumenten von heute sind ebenso bequem wie anspruchsvoll. Es soll doch gefälligst möglich sein, für die Dinge und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs online, über eine App und vor allem naht- und schmerzlos zu bezahlen. Bestenfalls mit nur einem Klick. Und scheinbar ohne Umwege über Finanzdienstleister.
Eingebettete Finanzierungen sollen das möglich machen. Unternehmen können ihrer Kundschaft damit Zugang zu Finanzdienstleistungen anbieten – und die Konsumenten und Konsumentinnen können diese möglichst niederschwellig in Anspruch nehmen. Das heisst, ohne die Anwendung zu wechseln, sich neu einzuloggen und erneut Formulare auszufüllen.
Embedded Finance ist zwar schon längst Realität – etwa beim Fahrdienstvermittler Uber und bei der chinesischen Super-App «WeChat» – und auch Schweizer Finanzdienstleister haben die entsprechenden Chancen erkannt. Doch es bestehen nach wie vor Herausforderungen für die hiesigen Banken, darunter regulatorische, Datenschutzbedenken und die Gefahr, die Kundenschnittstelle zu verlieren, wie Rino Borini in seinem Fachbeitrag schreibt.
Hinzu kommen auch technologische Hürden: Die bestehenden Kernbankensysteme, welche die meisten Schweizer Banken vor knapp 20 Jahren eingeführt haben, sind den strategischen Herausforderungen der nächsten Jahre nicht gewachsen, wie aus einer Studie des Instituts für Finanzdienstleistungen der Hochschule Luzern zur «Zukunft der Kernbanksysteme» hervorgeht. Die Banken möchten zwar an Ökosystemen teilnehmen und für branchenfremde Partner Embedded-Banking‐Lösungen realisieren, doch sie «fühlen sich mit ihrer bestehenden IT‐Lösung zunehmend in ein Korsett gezwängt», bilanzieren die Studienautoren.
Die Banken haben aber auch einen entscheidenden Vorteil: Im Gegensatz zu Fintechs verfügen sie über einen direkten Zugang zu einer grossen Basis an Bestandskunden und vor allem über ein hohes Mass an Vertrauen, wie Jan-Philip Schade in seinem Fachbeitrag schreibt.
Die Schweiz bietet allerdings weitere Vorteile, die den hiesigen Banken im Rennen um Embedded-Finance-Lösungen in die Hände spielen, wie Thierry Kneissler, Mitgründer und ehemaliger CEO von Twint, noch vor zwei Jahren an einem Anlass von Finnova sagte: die Kleinräumigkeit und die vier Landessprachen, die für ausländische Player unattraktiv sind, und eigene Regulationen sowie eine eigene Währung, die als Schutzmechanismen dienen können. Ausserdem würden Kundinnen und Kunden hierzulande ihr Verhalten vergleichsweise langsam verändern.
Insofern hilft den Schweizer Banken womöglich auch diese typische Eigenschaft der modernen Konsumentinnen und Konsumenten: anspruchsvoll und bequem zu sein. Das klappt jedoch nur, wenn die Finanzinstitute ihre Herausforderungen in den Griff bekommen – und Lösungen anbieten, die besser und bequemer sind als das, was bisher besteht.

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