Bedag verliert den Kanton Waadt und ein Drittel des Umsatzes
Der Kanton Waadt will seine Informatik wieder selbst betreiben. Am Freitag gab der Waadtländer Staatsrat bekannt, den Vertrag mit dem Kantonalberner IT-Dienstleister Bedag Informatik auslaufen zu lassen. Der laufende Rahmenvertrag wurde 2005 unterzeichnet und gilt noch bis zum 31. Juli 2009.
Die Vertragsauflösung habe nichts mit der Qualität von Bedag zu tun, betont die Berner Kantonsregierung. Tatsächlich führt die Waadtländer Regierung rechtliche Überlegungen als Grund für den Schritt an. Insbesondere die 2003 erfolgte Umwandlung des Berner Dienstleisters in eine privatrechtliche AG nährte die Bedenken. 2005 sei der Vertrag nochmals verlängert worden, um eine Lösung für das Problem zu finden. Trotz Gesprächen zwischen den Verantwortlichen der beiden Kantonen, habe man sich auf dem Gebiet der IT auf keine Fortsetzung der interkantonalen Zusammenarbeit einigen können.
Die Informatikdienstleistungen sollen in Zukunft von CCE.VD (Centre Cantonal d'Exploitation) erbracht werden, einer bereits 2000 gegründeten öffentlich-rechtlichen Anstalt in Kantonsbesitz. Hier soll auch ein Grossteil der 140 bisher bei Bedag angestellten, für die Waadtländer Informatik verantwortlichen Mitarbeiter eine neue Heimat finden. Diese Lösung vereinfache die Zusammenarbeit mit anderen öffentlichen Institutionen, glaubt man beim Kanton. Die Vorarbeiten zur Migration sollen bis März, die eigentliche Migration bis Ende August 2009 abgeschlossen werden. Den Schlussbericht erwartet die Regierung Ende November 2009.
Bedag übernahmen den Informatikbetrieb für die Romands ab 2002. Die daraus resultierenden Skaleneffekte hätten zu einer spürbaren Kostensenkung bei beiden Kantonen geführt, konstatiert der Berner Regierungsrat. Mit dem Kanton Waadt als Kunde erwirtschaften die Berner heute 37 Prozent ihres Umsatzes. Davon wird Bedag allerdings nicht gleich alles verlieren: Zwar werden die Waadtländer den Server- und Applikationsbetrieb, den Anwender-Support und das Arbeitplatzmanagement wieder in die eigenen Hände nehmen. Ihre 450 Server werden sie aber zumindest vorerst noch in Bern lassen. Auch eine weitere, intensivere Zusammenarbeit im Bereich E-Government und Informatikentwicklung erachtet die Waadtländer Regierung als möglich.
Beim Kanton Bern nimmt man den Entscheid der Romands mit Bedauern zur Kenntnis. Gleichzeitig beeilt man sich, klarzustellen, dass davon die Projektarbeiten für eine engere Informatikzusammenarbeit mit der Abraxas Informatik AG und damit den Kantonen St. Gallen und Zürich nicht betroffen seien. Zudem wollen die Berner die Türe für die Romands nicht ganz zuschlagen: Der Kanton Waadt könne sich – wie auch andere Kantone - der geplanten Kooperation nach der Klärung der offenen Rechtsfragen jederzeit anschliessen.
Auch bei Bedag bedauert man die Entscheidung zum Abbruch der Kundenbeziehung. Der Wegfall eines Drittels des Gesamtumsatzes werde sich in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres in den Büchern niederschlagen. Trotz des herben Rückschlags will Bedag aber das Kompetenzzentrum in Lausanne weiterführen und so viele Mitarbeiter wie möglich dort weiter beschäftigen. Man habe in den vergangenen Jahren ausserhalb der kantonalen Verwaltung Waadt zahlreiche Kunden gewinnen können, so der IT-Dienstleister. Dazu zählen etwa der Kanton Jura, wo ein neues Kompetenzzentrum aufgebaut werden soll. Zudem will Bedag sein Know-how in der Beratung und Entwicklung von E-Government-Lösungen für öffentliche Verwaltungen dem Kanton Waadt auch weiterhin anbieten.

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