IBM und die ETH Zürich bauen Supercomputer Aquasar

Uhr | Aktualisiert
von christian.walter@netzwoche.ch
IBM und die ETH Zürich bauen einen neuartigen Supercomputer, der mit heissem Wasser gekühlt wird und dessen abgeführte Wärme direkt für die Beheizung der ETH-Gebäude genutzt werden wird. Das innovative System mit dem Namen Aquasar soll den Energieverbrauch um 40 Prozent senken und die CO2-Bilanz im Vergleich zu ähnlichen Systemen um bis zu 85 Prozent reduzieren. Bei durchschnittlichem Betrieb soll dies etwa 30 Tonnen CO2 pro Jahr entsprechen. Inspiriert wurde das Forschungsteam bei der Entwicklung des Kühlkreislaufs von der Natur. Die Wissenschaftler testen Systeme, die den hochoptimierten, menschlichen Blutkreislauf nachahmen. Im Körper sorgt ein Netzwerk von Gefässen und Kapillaren dafür, dass Wärme und Energie mit der grösstmöglichen Effizienz in jeden Teil unseres Körpers transportiert werden. Die Kühlung von Aquasar ist nach den gleichen Prinzipien aufgebaut. Die etwa zwei Quadratzentimeter grossen Mikrokanal-Wasserkühler verfügen über viele hundert kleine Kapillaren. Der Bau von Aquasar ist Teil des dreijährigen gemeinschaftlichen Forschungsprogramms „Direkte Abwärmenutzung von flüssiggekühlten Supercomputern: Der Weg zu energiesparenden, emissionsfreien Hochleistungsrechnern und Rechenzentren“. An diesem Projekt sind das IBM Forschungslabor Zürich, die ETH Zürich, die ETH Lausanne und das Schweizer Kompetenzzentrum für Energie und Mobilität (CCEM) beteiligt. Aquasar wird zudem mit der Unterstützung durch IBM Schweiz und das IBM Forschungs- und -Entwicklungslabor in Böblingen, Deutschland, realisiert.